Bundesdelegiertenversammlung des VCD / VCD-Vertreter fordern neue Planungskultur für Schienenwege für Schienenwege / Bundesvorsitzender Michael Ziesak im Amt bestätigt
(Berlin) - Die Bundesdelegiertenversammlung des ökologischen Verkehrsclubs VCD fordert die Bundesregierung und die Deutsche Bahn AG auf, aus den beim Bahnprojekt »Stuttgart 21« gemachten Fehlern zu lernen und entsprechende Konsequenzen zu ziehen. Am Wochenende (4./5. Dezember 2010) tagten in Hofgeismar bei Kassel rund 120 Vertreterinnern und Vertreter des VCD auf ihrer jährlichen Bundesdelegiertenversammlung.
Michael Ziesak, VCD-Bundesvorsitzender: "Um mehr Verkehr auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern, muss bei der Planung von Infrastrukturprojekten - vor allem angesichts knapper Kassen - ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden. Wer die knappen Finanzmittel in großen Prestigeprojekten wie »Stuttgart 21« bindet, die für das Gesamtsystem von nur geringem Nutzen oder sogar von Schaden sind, verhindert jedoch eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Strategie. Die Deutsche Bahn AG hat bis heute nicht nachweisen können, dass »Stuttgart 21« mehr leisten kann als der bestehende Bahnhof. Solange sie mit dem von Heiner Geißler geforderten Stresstest nicht belegt hat, dass der Tiefbahnhof gegenüber dem jetzigen Kopfbahnhof die versprochene Mehrleistung von 30 Prozent erfüllen kann, muss es einen Bau-, Ausschreibungs- und Vergabestopp für Stuttgart 21 geben."
Ziesak, der den Verband seit 2002 führt, wurde am Wochenende mit 93 Prozent für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Er bedankte sich für das Vertrauen der Basis und versprach, sich auch in den nächsten Jahren gemeinsam mit dem Bundesvorstand engagiert für eine bezahlbare und klimaverträgliche Mobilität für alle einzusetzen. "Wir brauchen nicht nur Absichtserklärungen in Cancún, sondern auch konkrete Maßnahmen für einen wirksamen Klimaschutz im Verkehrsbereich in Deutschland. Die Bundesregierung ist nur glaubwürdig, wenn sie in einem ihrer zentralen Leitmärkte mehr bietet als Hoffnungen auf mehr Autoelektromobilität. Wir werden Schwarz-Gelb auch in Zukunft entsprechend zu einer nachhaltigeren Umwelt- und Mobilitätspolitik anregen und Korrekturen aufzeigen."
Neben dem Bundesvorsitzenden wurde auch der gesamte Bundesvorstand des VCD neu gewählt. Die Delegierten bestätigten Prof. Monika Ganseforth aus Hannover, Doris Neuschäfer aus Kiel, Kurt Bayer aus Metten, Matthias Kurzeck aus Buchholz (Nordheide) und Alexander Huber aus Lüneburg in ihrem Amt. Neu in den Bundesvorstand wurde Dorothee Schardt aus Erfurt gewählt. Der VCD versteht sich als Umwelt- und Verbraucherverband für nachhaltige Mobilität. In seinem Engagement wird er bundesweit von 60000 Mitgliedern und Förderern unterstützt.
Die Resolution der Bundesdelegierten zu Stuttgart 21 finden Sie unter www.vcd.org/Stuttgart21.html.
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Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband
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