Pressemitteilung | FUSS e.V. - Fachverband Fußverkehr Deutschland

Bundesverkehrsministerium plant Einschränkung der Verkehrsberuhigung FUSS e.V. fordert dagegen Anschluss an die europäische Entwicklung

(Berlin) - In Europa wird derzeit über das Mischflächen-Prinzip "Shared-Space" diskutiert oder die "Begegnungszone" in die jeweilige Straßenverkehrsordnung aufgenommen. Dagegen soll in Deutschland der seit Jahrzehnten bewährte "Verkehrsberuhigte Bereich" durch die zurzeit umgesetzte Novellierung der Straßenverkehrs-Ordnung StVO noch weiter eingeschränkt werden. Nach Ansicht des Fachverbandes Fußverkehr Deutschland Fuss e.V. gerät damit Deutschland im europäischen Vergleich ins Hintertreffen, was die Bemühungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer und auch der Lebensqualität in den Städten betrifft.

Der Verband hat die Bundesregierung, die Verkehrsminister der Länder und den Verkehrsausschuss im Deutschen Bundestag aufgefordert, die in Deutschland praktizierte Verkehrsberuhigung in die Klimapolitik einzubinden und als wesentlichen Beitrag zur Aufwertung der Städte und Dörfer zu fördern. Notwendig wäre nach Ansicht von Bernd Herzog-Schlagk, dem Sprecher des FUSS e.V. "in die Verkehrszeichen für den Verkehrsberuhigten Bereich künftig ein Symbol für die zulässige Fahrzeughöchstgeschwindigkeit zwischen 5 und 20 km/h zu integrieren und damit die örtlichen Einsatzbereiche auch auf Straßen mit überörtlichen Verkehrsbedeutung erweitern zu können." Im Sinne einer Standardisierung gibt der Verband zu bedenken, ob diese Bereiche nicht künftig auch in Deutschland in "Begegnungszone" umbenannt werden sollten.

Noch immer sind Fußgänger im Stadtverkehr besonders gefährdet. Aufgrund der weiterhin auf hohem Niveau liegenden Unfallzahlen, sowie aus Gründen der Luftreinhaltung und der Lärmminderung wird auch in Deutschland dringend eine Verkehrsregelung zwischen Tempo 30 und der "Schrittgeschwindigkeit" in "Verkehrsberuhigten Bereichen" benötigt. Dies muss nach Ansicht des FUSS e.V. mit einer deutlichen Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der Verkehrsberuhigung verbunden sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Fussgängerschutzverein Fuss e.V. Pressestelle Exerzierstr. 20, 13357 Berlin Telefon: (030) 4927473, Telefax: (030) 4927972

(sh)

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