Pressemitteilung | IG BAU - Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt

Bundesweiter Schlag gegen Lohndumping / IG BAU nimmt ZĂŒblin-Tochter aufs Korn und setzt Mindestlöhne durch

(Frankfurt am Main) - Zu einem bundesweiten Schlag gegen Lohndumping hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt am 20. Oktober ausgeholt: Über 400 Mitarbeiter und Helfer der Gewerkschaft haben rund 120 Baustellen des Baukonzerns ZĂŒblin aufgesucht und zahlreiche VerstĂ¶ĂŸe gegen Tarifvorschriften und das Mindestlohngesetz festgestellt. Aufs Korn genommen wurde dabei insbesondere die hundertprozentigen ZĂŒblin-Tochter Z-Bau GmbH. "Die Aktionen laufen noch", sagte ein IG BAU-Sprecher am Mittag, "fest steht aber schon jetzt, dass die ĂŒberwiegende Zahl der angetroffenen Bauarbeiter weniger als den Mindestlohn bekommt." In den alten BundeslĂ€ndern betrĂ€gt dieser fĂŒr Fachwerker 12,47 Euro.

Die Z-Bau GmbH hat ihren Sitz in Magdeburg und setzt als Subunternehmer ihre BeschĂ€ftigten bundesweit meist auf Baustellen des Mutterkonzerns Ed. ZĂŒblin AG ein. "Sie ist nach unseren Erkenntnissen eigens dafĂŒr gegrĂŒndet worden, die tariflichen Bestimmungen zu umgehen", sagte der IG BAU-Sprecher. "Bei einem Einsatz von ostdeutschen oder auslĂ€ndischen Bauarbeitern im Westen ist allerdings immer wenigstens der West-Mindestlohn fĂ€llig, das kann auch die Z-Bau nicht ignorieren", betonte Knoche.

"Der Hauptunternehmer ist verantwortlich fĂŒr die Arbeitsbedingungen bei seinen Subunternehmern", sagte Knoche. "Wir werden uns fĂŒr die von Lohndumping betroffenen Arbeitnehmer am Generalunternehmer schadlos halten." Die jeweils betroffene Firma könne getrost schon RĂŒckstellungen bilden, um die Löhne nachzuzahlen, die sie ihren Arbeitern mittel- oder unmittelbar vorenthalten habe. "Wenn dies Auswirkungen auf den Börsenkurs verbundener Unternehmen haben sollte, liegt es an den Unternehmen selbst, dies durch eine bessere GeschĂ€ftspraxis zu vermeiden", sagte Knoche.

Es gehe bei der Aktion gegen Z-Bau darum, ein Exempel zu statuieren: "TatsĂ€chlich ist die ganze Branche in Unordnung und muss dringend an die Spielregeln eines fairen Wettbewerbs erinnert werden", sagte der IG BAU-Sprecher. Im Rahmen ihrer Kampagne "Ohne Regeln geht es nicht!" werde die IG BAU in den nĂ€chsten Wochen weitere Firmen fĂŒr ihr Fehlverhalten an den Pranger stellen und illegale Machenschaften "empfindlich stören", so Knoche.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Bundesvorstand Olof-Palme-Str. 19, 60439 Frankfurt Telefon: 069/95737-0, Telefax: 069/95737-800

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