Pressemitteilung | Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

Bundesweiter UNICEF-Aktionstag zum G8-Gipfel in 50 Städten / „Gebt Acht! Ihr habt schon viel versprochen“ / Jugendliche mahnen Hilfe für die Kinder in den ärmsten Ländern an / Unterstützung durch Eva Padberg, Joey Kelly und Heide Simonis

(Köln) - Mit Aktionen in rund 50 Städten ruft UNICEF heute (1. Juni 2007) die G8-Regierungschefs dazu auf, ihre Versprechen endlich einzulösen und die Millenniumsziele der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Armut zu verwirklichen. Jedes zweite Kind weltweit lebt in Armut, das sind mehr als eine Milliarde Mädchen und Jungen. Ihnen fehlen grundlegende Dinge wie sauberes Trinkwasser, ausreichende Nahrung, medizinische Versorgung und Zugang zu Schulbildung. „Die Millenniumsziele bilden den Maßstab für die Glaubwürdigkeit der Regierungen“, sagte UNICEF-Vorsitzende Heide Simonis bei der zentralen Aktion des Tages mit mehr als 200 Berliner Schülern sowie dem Top-Model Eva Padberg und dem Musiker Joey Kelly vor dem Brandenburger Tor. „Jedes Jahr sterben mehr als 10 Millionen Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die leicht zu vermeiden oder zu behandeln sind. Die G8-Regierungschefs haben versprochen mehr zu tun, um diesen weltweiten Skandal zu beenden. Daran müssen wir sie immer wieder erinnern“, sagte Simonis.

Die G8 hatten 2005 eine deutliche Erhöhung der Mittel für die Entwicklungshilfe zugesagt. Zwar hat die Bundesregierung die deutsche Entwicklungshilfe auf 0,36 Prozent angehoben. Doch diese Erhöhung beruht vor allem auf mitgerechneten Schuldenerlassen, insbesondere für Irak und Nigeria. Die direkten Mittel sind zurückgegangen. Ein stärkeres Engagement der G8 für die benachteiligten Teile der Weltbevölkerung hat die Bundesregierung auf die Tagesordnung des Gipfels in Heiligendamm gesetzt.

„Entwicklungshilfe ist kein Geschenk, sondern eine Investition. Nur wenn es gelingt, die extremen sozialen Gegensätze auf der Erde zu verringern, können Armutsmigration, Konflikte und der Klimawandel bewältigt werden“, sagte Simonis. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Kindes in Sambia liegt bei nur 38 Jahren, während ein Kind in Japan im Durchschnitt etwa 82 Jahre alt wird. Bis heute gehen weltweit noch immer 115 Millionen Mädchen und Jungen nicht zur Schule. Kinder in Afrika sind besonders benachteiligt. In den Ländern südlich der Sahara ist fast jedes zweite Kind nicht eingeschult. Dabei ist Schulbildung für alle Kinder das strategisch wichtigste Ziel, um nachhaltige Verbesserungen im Kampf gegen Armut und Kindersterblichkeit zu erzielen.

UNICEF unterstützt den Aufruf deutscher Entwicklungsorganisationen des Verbandes VENRO an die G8-Staaten, die von ihnen und allen anderen Regierungen vereinbarten Millenniumsziele zu verwirklichen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. Kristina Müller, Referentin, Pressestelle Höninger Weg 104, 50969 Köln Telefon: (0221) 936500, Telefax: (0221) 93650279

(el)

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