Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

BVE-Konjunkturreport Oktober 2011 / Stabile Umsätze / Geschäftserwartungen trüben sich ein

(Berlin) - Die Ernährungsindustrie erzielte im August 2011 einen Branchenumsatz von 12,6 Mrd. Euro; das entspricht einem nominalen Plus von 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde der positive Trend im Jahresverlauf 2011 bestätigt, in dem die Ernährungsindustrie nach bisherigen Schätzungen 122,0 Mrd. Euro (+9,0%) erwirtschaften konnte. Die reale Umsatzentwicklung in der Ernährungsindustrie fiel im gleichen Zeitraum mit +2,4 Prozent gedämpfter, aber dennoch positiv aus.

Der Einfluss der aktuellen Preisentwicklungen auf den Branchenumsatz spiegelt sich auch im Verbraucherpreisindex für Nahrungsmittel und Getränke wieder. Dieser stieg im September 2011 um 3,1 Prozent gegenüber September 2010. Der Verbraucherpreisindex im selben Zeitraum legte insgesamt nur um 2,6 Prozent zu.

Das Geschäftsklima in der Ernährungsindustrie hat sich laut Ifo-Institut im Oktober 2011 deutlich verschlechtert. Die Erwartungen der Unternehmen der Branche an die Geschäftslage und das Exportgeschäft sind deutlich eingebrochen. Lediglich bezüglich der zukünftigen Beschäftigtenzahlen äußerten sich die Unternehmen wieder positiver.
Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen stieg in 2011 wieder. Das Nahrungs- und Genussmittelgewerbe verzeichnete dabei einen Zuwachs der Bruttoanlageinvestitionen von 15%.

Der Export stellt einen wichtigen Absatzkanal für die Ernährungsindustrie dar. Der Auslandsbranchenumsatz betrug im Zeitraum Januar bis September 2011 wertmäßig 33,9 Mrd. Euro, das entspricht einem Umsatzanteil von 28%. Im August 2011 exportierte die Ernährungsindustrie Waren im Wert von 3,9 Mrd. Euro; das entspricht einem Zuwachs von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Mengenmäßig gingen die Exporte der Ernährungsindustrie im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch im August 2011 um 5,4 Prozent auf 3,45 Mio. t zurück.

Die Lage am Rohstoffmarkt entspannt sich nur wenig. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel stieg im September 2011 um 15,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Vergleich dazu fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex ohne Energie im September 2011 erstmalig deutlich nach seinem langen Aufwärtstrend bis Mitte 2011.

Die Unsicherheiten über den weiteren Konjunkturverlauf wirken sich auch auf das Konsumklima in Deutschland aus. Trotz verbesserter Einkommenserwartungen und gestiegener Anschaffungsneigung blieb das Konsumklima im Oktober 2011 im Vergleich zum Vormonat unverändert; Grund sind die deutlich negativeren Konjunkturerwartungen der Deutschen. Trotz steigender Preise zeigte sich die Kauflaune der Konsumenten im September 2011 positiv, so verzeichnete der GfK Consumer Index für Nahrungsmittel und Getränke im September 2011 ein Plus von 4,1 Prozent verglichen mit September 2010.

Die Ernährungsindustrie ist mit 543.700 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland und ein stabiler Arbeitgeber. Insgesamt sind 10 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland in der Agrar- und Ernährungswirtschaft tätig. Eine positive Branchenentwicklung stärkt somit die Situation der Landwirte und die Lebensmittelproduktion am Standort Deutschland und unterstützt die Binnenkonjunktur.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) Dr. Sabine Eichner Lisboa, Geschäftsführerin, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 200786-0, Telefax: (030) 200786-299

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