BVIT kritisiert Bundesregierung / IT-Branchenverband bemängelt fehlendes Wissen der Politik / "Aktionsplan greift zu kurz"
(München) - Der Geschäftsführer des Bundesverbands Informationstechnologie (BVIT), Alexander Bojanowsky, sparte auf der Systems nicht mit Kritik am Aktionsprogramm "Innovation und Arbeitsplätze in der Informationsgesellschaft des 21. Jahrhunderts", dass die Bundesregierung im September vorgestellt hat.
Typisch für den Aktionsplan sei die Aussage, Deutschland befinde sich "an der Schwelle des Informationszeitalters". Bojanowsky betonte dagegen, die Schwelle sei bereits vor mindestens fünf Jahren überschritten worden. Es sei bezeichnend, dass sich die deutsche Politik auf die gewandelten technischen und wirtschaftlichen Bedingungen nur mit Verspätung einstelle.
Das Aktionsprogramm der Bundesregierung gebe zwar lobenswerte Ziele vor, so die geplante Ausstattung jedes Beamten mit einer eMail-Adresse, einen verbindlichen Rechtsrahmen für e-Commerce, die Aktion "Schulen ans Netz" oder die Verdoppelung der Zahl der Multimedia-Unternehmen bis 2001, erklärte Bojanowsky. Nirgendwo stehe aber geschrieben, wie diese Ziele konkret zu erreichen seien. Der BVIT verlasse sich daher nicht mehr auf die Politik, sondern forderte konkrete Maßnahmen durch die Wirtschaft selbst. So sollten sich die großen Telekommunikationsunternehmen um die Ausrüstung von Schulen mit Internet-Verbindungen kümmern.
Ansonsten schloss sich der BVIT-Geschäftsführer den gestrigen Ausführungen seiner Kollegen vom ZVEI/VDMA an: Die IuK-Branche befinde sich in einer steilen Wachstumsphase, ein Ende des Booms sei derzeit noch nicht absehbar.
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