Pressemitteilung | Bundesverband Gesundheits-IT e.V. - bvitg

bvitg veröffentlicht Branchenbericht: Gesundheits-IT ist ein Wachstumsmarkt

(Berlin) - Der vom Bundesverband Gesundheits-IT - bvitg e. V. veröffentlichte "Branchenbericht IT-Lösungen im Gesundheitswesen" ermittelt für Deutschland ein jährliches Wachstum von 3,2 Prozent. Das ist zwar überdurchschnittlich, schöpft aber die Potenziale längst noch nicht aus. Insbesondere der ausländische Markt verspricht derzeit Wachstumschancen. Der deutsche Markt könnte für die Unternehmen an Attraktivität verlieren, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern.

Berlin, 8. Mai 2014: Im Rahmen der Podiumsdiskussion "Jedes Land bekommt die IT, die es verdient. Was verdient Deutschland?" wurde gestern der "Branchenbericht IT-Lösungen im Gesundheitswesen" vorgestellt. Er basiert auf einer wissenschaftlichen Erhebung der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der Fachhochschule Osnabrück, die 42 bvitg-Mitgliedsunternehmen und 131 weitere Unternehmen der Gesundheits-IT-Branche befragt hatte, und Ergebnissen der "Fokusgruppen" des bvitg.

Den Gesamtumsatz der Gesundheit-IT-Branche beziffert der Branchenbericht für das Jahr 2012 auf 1,6 Milliarden Euro. Das Wachstum liegt mit 3,2 Prozent über dem Wachstum der Informationstechnologie gesamt (1,54 Prozent), jedoch unter dem von Software allgemein (5,3 Prozent). In den bvitg-Fokusgruppen wurden Teilsegmente des Marktes genauer analysiert. So zeigt sich in den Bereichen Cloud/Rechenzentrum sowie bei der Sprachverarbeitung und den Datenmanagementsystemen ein starkes Wachstum, während andere Segmente eher moderat mit 2 bis 3 Prozent pro Jahr wachsen. Bei den Labordatensystemen schrumpft der Markt, was mit den starken Konsolidierungstendenzen in diesem Marktsegment erklärt wird. Während das Wachstumspotenzial in Deutschland eher moderat ist, erscheinen über alle Segmente hinweg insbesondere die Wachstumserwartungen im Ausland attraktiv. Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen sind bereits international tätig.

Die Branche beschäftigt in Deutschland 12000 Mitarbeiter, davon die Hälfte mit Hochschulabschluss. 9 Prozent der Beschäftigten in der Gesundheits-IT-Branche sind medizinische Informatiker, wobei der Anteil der offenen Stellen mit einem Schwerpunkt in der Medizinischen Informatik in den bvitg-Mitgliedsunternehmen mit 62 Prozent besonders hoch ist. Dies erklärt der bvitg damit, dass viele bvitg-Mitgliedsunternehmen im Kliniksektor tätig sind, wo die Nähe zu den Leistungserbringern ein hohes medizinisches Prozess-Know-how erfordert

Das Vorurteil, wonach die Gesundheits-IT-Branche eine Männerdomäne sei, bestätigt der Branchenbericht nicht. Immerhin ein Drittel der Beschäftigten sind Frauen. Das ist fast doppelt so viel wie im Durchschnitt des gesamten IT-Sektors.

Für die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, an der neben Matthias Meierhofer vom bvitg e. V. auch Prof. Dr. Ursula Hübner von der Hochschule Osnabrück und Dr. Ralf Laufer von der Deutschen Krankenhausgesellschaft teilnahmen, war klar: Um zukunftsfähig zu bleiben, werden der ambulante und der stationäre Bereich stärker vernetzt werden müssen. IT-Lösungen kommt in diesem Zusammenhang eine maßgebliche Bedeutung zu - jedoch müssten zunächst die strukturellen Grundlagen sowie die Notwendigkeit der Digitalisierung ins Bewusstsein der Politik gerückt werden.

"Die vollen Potenziale der Gesundheits-IT werden wir in Deutschland erst dann ausschöpfen können, wenn die Rahmenbedingungen einen flächendeckenden Einsatz von IT-Lösungen erlauben", so Meierhofer. "Ohne Investitionen in sinnvolle und zielorientierte Versorgungsstrukturen wird uns dies nicht gelingen. Wenn von Seiten der Politik nicht aktiv gegengesteuert wird, wird Deutschland als Standort für die Unternehmen perspektivisch an Attraktivität verlieren."

Der bvitg-Branchenbericht steht auf der bvitg-Website unter "www.bvitg.de, Presse & PR, Publikationen, Marktuntersuchungen" zum Download bereit.

Zum "Branchenbericht IT-Lösungen für das Gesundheitswesen" Die Grundlage für den Branchenbericht IT-Lösungen für das Gesundheitswesen bildet eine Befragung der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück, die im Auftrag des bvitg e. V. durchgeführt wurde In zwei Phasen (Phase 1: 42 Mitgliedsunternehmen des bvitg e. V., Phase 2: 131 weitere Unternehmen der Branche) wurden dabei Kenngrößen des Marktes aus wissenschaftlicher und neutraler Perspektive zusammengetragen.

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Befragung wurden um Ergebnisse aus den "bvitg-Fokusgruppen" ergänzt. Mit Hilfe der Fokusgruppen hat die AG Marktforschung des bvitg e. V. den Gesamtmarkt für Healthcare-IT in relevante Teilsegmente gegliedert, die den Markt aus dem Blickwinkel einer spezifischen Produkt- oder Lösungskategorie betrachten. Dabei wurde jede Versorgungskette als Ganzes betrachtet und nicht in stationär oder ambulant aufgeteilt. Anhand eines Leitfadens wurden 11 Teilsegmente definiert, in denen die Aussagen und Einschätzungen über die Größe des Teilmarktes (Umsatzvolumen), das Exportvolumen, die Innovationskraft und den Personalbedarf erhoben wurden. In der aggregierten Darstellung ergeben die Ergebnisse der Fokusgruppen eine solide Basis, um die Branche der Healthcare-IT zu beschreiben.

Quelle und Kontaktadresse:
bvitg Bundesverband Gesundheits-IT e.V. Alexandra Gersing, Pressesprecherin Taubenstr. 23, 10117 Berlin Telefon: (030) 2062258-20, Fax: (030) 2062258-69

(cl)

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