BVR: Konsum droht langfristig als Wachstumsmotor auszufallen
(Berlin) - Nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) wird die Konsumkonjunktur in Deutschland im Jahr 2016 aufgrund von auslaufenden Sonderfaktoren an Schwung verlieren. In seinem heute veröffentlichten Konjunkturbericht prognostiziert der BVR, dass die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,7 Prozent steigen werden und damit weniger kräftig als in 2015 mit prognostizierten 2,3 Prozent.
"Trotz der sich abzeichnenden Wachstumsabschwächung sind die Konsumausgaben im bisherigen Verlauf des aktuellen Aufschwungs dynamischer gestiegen als in früheren Zyklen", so BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Günstiger hätte sich der private Verbrauch lediglich im Aufschwung der Jahre nach der Wiedervereinigung entwickelt. "Neben der andauernd günstigen Arbeitsmarkt- und Verdienstentwicklung wird der Konsum derzeit auch durch Sonderfaktoren wie die Einführung des Mindestlohns und den niedrigen Ölpreis befördert", so Martin weiter. Ein Teil dieser Sondereffekte werde 2016 aber voraussichtlich auslaufen. Ferner dürfte die Arbeitsmarktdynamik wegen des allmählich ausgeschöpften Arbeitskräftepotenzials an Tempo verlieren. Darüber hinaus werde auf mittlere Sicht der demografische Wandel die Konsumkonjunktur dämpfen.
"Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels sind die wirtschaftspolitischen Akteure nach wie vor gefordert, sich für eine möglichst umfassende Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials einzusetzen", so der BVR-Vorstand. Ein Ansatzpunkt hierfür wäre, den Anteil von Schul- und Ausbildungsabbrechern zu reduzieren. Auch die Ansätze zur besseren Integration von Zuwanderern in den Arbeitsmarkt sollten intensiviert werden, sofern deren Bleiberecht gesichert ist. Zudem sei weiterhin geboten, die Tarifverhandlungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern mit Augenmaß zu führen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit die langfristige Konsumdynamik nicht zu gefährden.
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(sa)
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