Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

BVR-Präsident Pleister: Job-Floater-Programm krankt an Komplexität und Risiken

(Berlin) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) weist die Vorwürfe zurück, die der Vorstandsvorsitzende der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), Hans W. Reich, zum schleppenden Verlauf des Job-Floater-Programms gegenüber der deutschen Kreditwirtschaft geäußert hatte. "Nicht fehlende Rating-Kompetenz der Kreditwirtschaft, sondern die Komplexität in der Umsetzung und die Risikobewertung durch die KfW sind Ursache für den wenig erfolgreichen Start des Job-Floater-Programms", so BVR-Präsident Dr. Christopher Pleister.

Die zwingende Kopplung von zinsverbilligtem Kredit und Nachrangtranche sei für viele Unternehmen fremd. Hinzu komme, dass die Inanspruchnahme des KfW-Programms die Einstellung von Arbeitslosen voraussetzt. "Es gibt aber nur wenige Unternehmen in Deutschland, die trotz der wirtschaftlich angespannten Situation Einstellungen vornehmen können - und die haben ein solches Programm nicht nötig", erläutert der BVR-Präsident.

Die Bonitätseinstufung durch die Banken ist nach Auffassung von Pleister nicht Ursache für die mangelnde Nachfrage des Programms. Die KfW habe den Banken fünf exakt beschriebene Bonitätsklassen vorgegeben, deren Einordnung für diese problemlos ist. Ein Basel II-Rating sei weder von der KfW verlangt noch erforderlich.

Nach Rückmeldungen der Genossenschaftsbanken hat die KfW bisher etwa 40 Prozent der eingereichten Anträge als zu riskant abgelehnt. Dies sei erstaunlich, wenn man bedenke, dass die Hausbank bei der Fremdkapitaltranche selbst in die Haftung eintritt.

Nach Auffassung des BVR muss es in Zukunft eine bessere und frühzeitigere Abstimmung zwischen der Kreditwirtschaft und der KfW geben, um Programme praxisnäher zu gestalten und Enttäuschungen in der mittelständischen Wirtschaft zu verhindern. "Die Überarbeitung des neuen Fusionsgesetzes zwischen KfW und DtA gibt sicherlich Gelegenheit, die Kooperation auch institutionell zu verankern", so der BVR-Präsident.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR) Schellingstr. 4 10785 Berlin Telefon: 030/20210 Telefax: 030/20211900

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