Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR)

BVR-Studie: Deutscher Mittelstand profitiert von der Globalisierung

(Berlin) - Die Ängste vieler Bundesbürger vor der Globalisierung sind zu großen Teilen unbegründet, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). Die Globalisierung verspreche allen in den grenzüberschreitenden Leistungsaustausch eingebundenen Staaten einen spürbaren Wohlstandsgewinn und damit Wachstums- und Entwicklungschancen. Gerade Deutschland verdanke einen großen Teil seines Wohlstands dem Austausch von Waren, Dienstleistungen und Kapital mit dem Ausland. Deutschland habe als sehr offene Volkswirtschaft seit dem Wirtschaftswunder international eine beeindruckende Wettbewerbsstärke bewiesen.

Auch die mittelständischen Unternehmen in Deutschland profitieren zunehmend von der Globalisierung, so ein Ergebnis der BVR-Studie. Der Mittelstand weite seine grenzüberschreitenden Aktivitäten aus. So habe die Exportquote der mittelständischen Unternehmen von 1997 bis 2004 um 20 Prozent zugenommen. Auch habe sich der Anteil der Mittelständler mit Tochtergesellschaften im Ausland seit Beginn des Jahrzehnts verdoppelt.

Wirtschaftspolitische Probleme in Deutschland hausgemacht

Die zentralen wirtschaftspolitischen Probleme in Deutschland – Arbeitslosigkeit und Wachstumsschwäche – seien nicht auf die Globalisierung zurückzuführen, sondern hausgemacht. Dies zeige sich allein daran, dass es anderen Ländern in Europa – wie etwa Dänemark, den Niederlanden und Großbritannien – seit Anfang der 90er Jahre gelungen sei, die Arbeitslosigkeit deutlich zu senken und ein spürbar höheres Wirtschaftswachstum zu erzielen. Die Globalisierung dürfte in den vergangenen Jahren sogar eher entlastend gewirkt haben, so der BVR. Die deutschen Exporte stellten während der wirtschaftlichen Schwächephase von 2001 bis 2005 die einzige verlässliche Stütze der deutschen Konjunktur dar.

Um Deutschland fit für die Globalisierung zu halten, solle sich die Politik auf die Stärkung Deutschlands als Unternehmensstandort konzentrieren, empfiehlt der BVR. Ein attraktiver Standort erweise sich als Schlüssel zu einem höheren Wohlstand für alle. Eine Politik, die den Standort für Unternehmen verbessere und damit Investitionsanreize schaffe, führe zu einem Anstieg der Beschäftigung und der Einkommen und trage so zu einem höheren Wirtschaftswachstum bei.

Bildungssystem und Infrastruktur ausbauen

Für eine globalisierungstaugliche Wirtschaftspolitik seien Reformen der gesamten Bildungsleiter vom Kindergarten bis zur Universität notwendig.

Auch sei ein Ausbau der Infrastruktur unverzichtbar, um in der Champions League der Standorte mitspielen zu können. Hierzu zählten nicht nur gut ausgebaute Straßen und Flughäfen, sondern unter anderem auch ein leistungsfähiges Telekommunikationsangebot, ein ausgezeichnetes Gesundheitswesen sowie international renommierte Universitäten und andere Forschungseinrichtungen. Nur so könne Deutschland ein attraktiver Ort für hochqualifizierte Arbeitnehmer und Unternehmer bleiben und diese im eigenen Land halten.

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., Hauptgeschäftsstelle Melanie Schmergal, Pressesprecherin Schellingstr. 4, 10785 Berlin Telefon: (030) 20210, Telefax: (030) 20211900

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