Pressemitteilung | BWA e.V. - BV für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (Global Economic Network)

BWA gibt Startzeichen für eine bundesweite Bildungsoffensive: Verbindliche Zielvorgaben sollen der Diskussion neue Schubkraft geben

(Berlin) - Mit einer bundesweiten Bildungsoffensive will der Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA) der Diskussion um ein zukunftsfähiges Bildungssystem in Deutschland neuen Anschub geben. "Nach einem jahrzehntelangen Investitionsstau ist es mit der Reparatur schadhafter Schuldächer allein nicht getan", erklärte Präsidiumsmitglied Gunda Röstel mit Blick auf das aktuelle Konjunkturprogramm der Bundesregierung.

Anlässlich einer thematischen Auftaktveranstaltung des BWA gestern (18. Februar 2009) im Berliner Ludwig-Erhard-Haus unterstrich Röstel die langfristige Bedeutung der Bildungsförderung für den Standort Deutschland: "Ein Schulsystem, in dem Kinder aus sogenannten bildungsfernen Schichten und Familien mit Migrationshintergrund regelmäßig zu den Verlierern gehören, kann sich eine hochentwickelte Volkswirtschaft wie die unsere einfach nicht leisten." Die Geschäftsführerin eines kommunalen Versorgungsunternehmens und ehemalige Parteivorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen macht eine Reihe unabsehbarer volkswirtschaftlicher Folgekosten aus: Diese reichten von steigenden Ausgaben für Hartz- IV, Soziales und Rechtspflege bis hin zur Kostenexplosion im Gesundheitsbereich: "Bildung ist essentielle Voraussetzung für den Wohlstand einer Gesellschaft", so Röstel. Die gelernte Sonderschulpädagogin schlägt deshalb einen Perspektivwechsel in der Bildungsdiskussion vor: Anstelle der häufig ideologisch verfahrenen Debatte um Strukturen und Maßnahmen solle eine Vereinbarung verbindlicher und messbarer Zielvorgaben treten. So etwa, die Hälfte der Absolventen eines Jahrgangs zur Studienreife zu bringen, darunter 30 Prozent aus bildungsfernen Familien. Mittelfristig müsse Deutschland bei der PISA-Studie einen der ersten fünf Plätze erreichen.

Den Anstoß, das Thema Bildung ganz oben auf die politische Agenda zu setzen, hatten die überwiegend mittelständischen Unternehmen an der Basis des Verbandes gegeben. Erfahrungsberichte hatten wiederholt gezeigt, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft ganz wesentlich von gut ausgebildeten und motivierten Schulabgängern abhängt.

In einem nächsten Schritt sollen nun die Mitglieder in den Landesverbänden des BWA konsultiert werden. "Das Thema liegt unseren Mitgliedern am Herzen und deshalb möchten wir ihnen den Ball nun wieder zuspielen", erklärte Dieter Härthe, Vorstandsvorsitzender des BWA. Von der Basis erhofft man sich insbesondere Expertise: Viele der Mitgliedsunternehmen im sogenannten Bundes- bzw. den Landessenaten des BWA befassen sich bereits seit Jahren mit dem Thema Bildung. So wurde etwa der Präsident des Landesverbandes Sachsen-Anhalt und Chef der Bildungszentrum Energie GmbH in Halle, Bernd Koller, für seine Verdienste um die regionale Ausbildungsförderung am 28. Januar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Als vorläufiger Höhepunkt des Konsultationsprozesses ist ein Kongress im Herbst geplant: Pünktlich zum Amtsantritt der neuen Bundesregierung sollen dieser dann die gemeinsam erarbeiteten Vorschläge unterbreitet werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft Deutscher Wirtschaftsverband e.V. Pressestelle Fasanenstr. 85, 10623 Berlin Telefon: (030) 7001143-0, Telefax: (030) 7001143-20

(el)

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