BWV führt Sammelbestellung für GQS-Ordner durch und bietet neue Beratungsleitung an / Dramatische Entwicklung beim Absatz heimischer Frühkartoffeln
(Mainz) - Wie bereits mehrfach berichtet, steht seit kurzer Zeit das rheinland-pfälzische GQS-System als Hilfestellung zur Einhaltung der Cross Compliance-Vorschriften bereit. Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e. V. (BWV) führt eine Sammelbestellung der Unterlagen für seine Mitglieder durch. Wahlweise steht eine CD-Rom oder die ausgedruckte Version als Ordner zum Selbstkostenpreis zur Verfügung.
Über die Cross Compliance-Vorgaben hinaus enthält das System wichtige Hinweise zum landwirtschaftlichen Fachrecht, zu QS, EUREP-GAP, Prüfsiegel Rindfleisch und weiteren Programmen. Das GQS-System bietet eine wichtige, freiwillige Hilfestellung für die Landwirte zur Einhaltung der umfangreichen Vorschriften.
Wie bereits berichtet, bietet der BWV ein Beratungsangebot für seine Mitglieder in diesem Bereich an und wird interessierten Landwirten bei der Einhaltung dieser umfangreichen Vorschriften behilflich sein. Geschulte Beratungskräfte des BWV geben den Landwirten mit Hilfe des GQS-RLP Systems Hilfestellung zur Einhaltung der Kriterien.
Interessierte Landwirte haben die Möglichkeit, einen Antrag auf Förderung der Beratungsdienstleistungen beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt zu stellen. Gefördert werden 80 Prozent der als förderfähig anerkannten Beratungsausgaben, die je Beratungsstunde höchstens 60 Euro und je Unternehmen der Landwirtschaft mindestens 240 Euro, höchstens 750 Euro betragen dürfen. Die Förderanträge können vom 13. Juni bis zum 4. Juli beim DLR Mosel, Außenstelle Neustadt, gestellt werden.
Ab sofort kann der Ordner oder eine CD von allen interessierten Mitgliedern in den Bezirksgeschäftsstellen des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V. oder in der Hauptgeschäftsstelle des BWV in Mainz unter der Telefonnummer: 06131 - 62 05-57 zum Selbstkostenpreis bestellt werden. Dort erhalten Sie auch Informationen über das Beratungsangebot des BWV.
Dramatische Entwicklung beim Absatz heimischer Frühkartoffeln
Die heimischen Frühkartoffelerzeuger seien derzeit trotz hervorragender Qualität mit dramatischen Absatzproblemen konfrontiert, stellte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V., Norbert Schindler, fest. Der Marktdruck aus dem Ausland belaste den Absatz der heimischen Ware schwer.
BWV-Präsident Norbert Schindler und der Vorsitzende der Pfälzischen Früh-, Speise- und Veredelungskartoffelerzeugergemeinschaft, Gunter Schall, haben aus diesem Grund den Lebensmitteleinzelhandel aufgefordert, den Verbrauchern endlich heimische Ware anzubieten, die in hervorragender Qualität seit einigen Wochen bereit stehe. In den Regalen der heimischen Lebensmittelketten seien diese jedoch noch nicht zufinden, kritisierten Schall und Schindler.
In den Kühlhäusern der Hafenlager seien noch große Mengen aus den frühen Liefergebieten vorhanden, die lange Wege aus Spanien oder Nordafrika zurückgelegt hätten und bereits seit Monaten dort lagern. Ein großer Teil dieser Partien weise aufgrund der langen Lagerung bereits Gütemängel und damit geschmackliche Defizite auf, so Schindler. Deutschland sei derzeit für rund einen Monat mit Importware in fragwürdiger Eigenschaft überversorgt. Aus diesem Grund würden die täglichen Absatzmengen der pfälzischen Kartoffelerzeuger derzeit nur rund ein viertel von der Menge betragen, die zur gleichen Zeit in den vorangegangenen Jahren verkauft wurden.
Angesichts dieses Angebotsdrucks aus dem Ausland seien die Preise bereits innerhalb weniger Tage auf einen historischen Tiefststand gerutscht. Wenn nicht rasch etwas geschehe, seien die betroffenen Kartoffelerzeuger in ihrer Liquidität und Existenz gefährdet, so Schindler.
Der BWV-Präsident bekräftigte, die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland hätten ein Recht auf qualitativ hochwertige Erzeugnisse mit exzellenten Geschmackseigenschaften. Nur so könne das ausgezeichnete Image der heimischen Frühkartoffel, die gerade in der jetzigen Spargelzeit sehr beliebt sei, erhalten werden.
Auch die Verbraucher seien gefordert, beim Einkauf verstärkt auf heimische Frühkartoffeln zu achten und damit das Angebot im Lebensmitteleinzelhandel zu beeinflussen. Die Verbraucher sollten gezielt nach Frühkartoffeln aus heimischem Anbau fragen, bekräftigte Schindler. Nur so könne ein weiterer Preisverfall hochwertiger Ware aus Deutschland, die unter strengsten Anbaubedingungen produziert wurde, verhindert werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V.
An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz
Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550