Pressemitteilung | Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) - Bundesgeschäftsstelle

„Chance vertan - Keine Konzentration auf die häusliche Krankenpflege!“

(Essen) - Die Bundesregierung hat die Eckpunkte der von ihr geplanten Gesundheitsreform vorgelegt. Neben Oppositionspolitikern, Kassenvertretern und Gewerkschaften zeigen sich auch die Vertreter der Leistungserbringer enttäuscht:

„Wer sich – wie wir – erhofft hatte, dass die Gesundheitsreform zum Anlass genommen wird, sich ausdrücklich für die häusliche Krankenpflege auszusprechen, der ist enttäuscht worden.“, resümiert Michael Jakubiak, 1. Vorsitzender des Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen (bad) e.V. . „Eine Stärkung der häuslichen Krankenpflege wäre nicht nur der Lebensqualität der Versicherten entgegen gekommen, die sich regelmäßig ein längstmöglichen Verbleib in Ihrer heimischen Umgebung wünschen. Auch das Gesundheitswesen hätte durch eine Konzentration auf die häusliche Krankenpflege langfristig finanziell entlastet werden können. Mit Beitragssatzerhöhungen und Zusatzbeiträgen bekämpft man nur die Symptome der Systemprobleme, die ungelöst bleiben.“

Auch Curd-Jürgen Bierhinkel, stell. Bundesvorsitzender des bad e.V., meint: „Mit der Ausweitung des Haushaltsbegriffs wird ein nur verschwindend kleiner Schritt in die richtige Richtung gemacht. Unverständlich bleibt z.B., warum das Potential der Einsparungen durch den Abbau kostenintensiver bürokratischer Hürden nicht ausgeschöpft wird. Und es stellt sich die Frage, ob die so genannte „Gesundheitsreform“ die heute schon schwierige wirtschaftliche Situation der Pflegeeinrichtungen zukünftig nicht noch weiter verschärfen wird?“

„Obwohl illegale Leistungserbringung, steigende Kosten für die Versicherten und nicht ausgeglichene Kostensteigerungen für die Pflegedienste diese belasten, versucht die Gesundheitsreform nicht, für diese maßgeblichen Probleme Lösungen zu finden.“, kommentierte der Vorsitzende des Fachbereichs Ambulant des bad e.V., Norbert Janssen. „Auf die akute Gefährdung vieler Arbeitsplätze in der Pflege wurde insofern von der Politik nicht reagiert. Es steht somit zu befürchten, dass auch die Attraktivität der Pflegeberufe weiter unter der gegenwärtigen Situation leiden wird.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Ambulante Dienste und Stationäre Einrichtungen e.V. (bad) Pressestelle Krablerstr. 136, 45326 Essen Telefon: (0201) 354001, Telefax: (0201) 357980

(bl)

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