Pressemitteilung | Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)

China: Markt der unbegrenzten Möglichkeiten?

(Berlin) - Die Volksrepublik China gilt seit vielen Jahren als Absatzmarkt mit hohem Potential. Über 1,3 Mrd. Verbraucher, ein sehr rasch wachsendes BIP pro Kopf, kontinuierlich wachsende Einkommen der privaten Haushalte machen China zu einem interessanten Markt. Auch der Einzelhandel wächst mit hohen Zuwachsraten und das Angebot importierter Lebensmittel nimmt stetig zu. Der Umsatz des chinesischen Lebensmittelhandels belief sich 2005 auf knapp 331,3 Mrd. Euro. Damit zählt China schon jetzt zu den größten Lebensmittelmärkten der Welt. Bislang kommt ein Großteil der chinesischen Einfuhren von Lebensmitteln aus anderen asiatischen Ländern sowie aus den USA, Brasilien und Argentinien.

Deutschland exportierte im vergangen Jahr Lebensmittel im Wert von knapp 79 Mio. Euro in die Volksrepublik. Besonders beliebt bei den chinesischen Konsumenten waren alkoholische Getränke (Bier, Branntwein), Gemüsezubereitungen und Fischprodukte sowie Milchprodukte, Zucker- und Backwaren.

Zusätzliche Exportchancen für importierte Lebensmittel erwachsen künftig aus den sich weiter verändernden Verzehrsgewohnheiten der chinesischen Verbraucher, dem wachsenden Interesse an gesunder Ernährung und der stärkeren Hinwendung zu westlichen Nahrungsmitteln. Vor allem in den Großstädten an der Ostküste entsteht eine zahlungskräftige städtische Ober- und Mittelschicht. Derzeit werden bereits bis zu 130 Mio. Einwohner zu dieser neuen Mittelschicht gezählt, Tendenz steigend. Hier sehen internationale Exporteure gute Chancen für einen steigenden Absatz importierter Produkte.

Trotz dieser hoffnungsvollen Perspektive kommt es immer wieder vor, dass deutsche Lebensmittelexporteure auf wenig Kundeninteresse treffen, oder dass sich die Umsätze nicht in dem Maße entwickeln, wie es die Statistiken suggerieren. In diesem Fall lohnt es sich ein genauerer Blick auf die verschiedenen Segmente und Produktgruppen und eine gezielte Auswahl geeigneter Produkte.

Beispielsweise haben Milchprodukte und Milch in den letzten Jahren einen wahren Siegeszug in der chinesischen Lebensmittellandschaft angetreten. Wer jedoch versucht, Weichkäse, Sahne und säuerlich schmeckende Joghurts in China abzusetzen, wird herbe enttäuscht. Kuhmilchprodukte gehören traditionell nicht in die chinesische Küche und haben im Laufe des letzten Jahrzehnts primär über die amerikanischen Fast Food Ketten, Hotels und die neu entstandenen Supermärkte Fuß gefasst. In der Praxis bedeutet dies, dass neben der schon sehr gut gehenden Milch vor allem gesüßte Trinkjoghurts und Schmelzkäse etabliert sind. Viele für unseren Geschmack gängige Produkte gelten jedoch nach wie vor als exotisch.

Deutsche Exporteure sollten sich daher vor dem Markteintritt informieren, welche Produkte für den chinesischen Markt geeignet sind. Wesentlich für den Erfolg an diesem überaus interessanten Markt sind eine sehr gründliche Vorbereitung des Markteintritts und ein erfahrener, starker Partner vor Ort.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Dr. Sabine Eichner Lisboa, Geschäftsführerin, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 200786-0, Telefax: (030) 200786-299

(el)

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