Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)
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Cybersicherheit: Wachsamkeit schützt vor Online-Betrug

(Berin) - Online- und Mobile Banking haben in den vergangenen Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Und auch sonst nutzen die Deutschen das Internet immer häufiger, etwa zum Shoppen, um Infos aller Art einzuholen oder um soziale Kontakte zu pflegen. Nicht immer sind sich jedoch die Nutzerinnen und Nutzer der Gefahren bewusst, die im Netz lauern. Wie eine repräsentative Umfrage des Bankenverbands zeigt, fühlen sich die meisten online sicher, informieren sich aber viel zu selten darüber, wie man Online-Risiken minimieren kann.

Digitale Selbstverständlichkeit: Online-Banking inzwischen Standard

Mittlerweile erledigen 86 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ihre Bankgeschäfte vorwiegend digital – ein Trend, der sich über alle Altersgruppen hinweg etabliert hat und inzwischen auch mehr als drei Viertel der über 60-Jährigen einschließt. Besonders deutlich wird die Dynamik beim Mobile Banking: Erstmals nutzen 42 Prozent der Befragten bevorzugt das Smartphone für ihre Finanztransaktionen, während das klassische Online-Banking am PC oder Laptop mit 37 Prozent dahinter zurückbleibt. Der traditionelle Filialbesuch ist für die meisten Menschen nicht mehr der zentrale Zugangsweg zur Bank. Nur noch 13 Prozent erledigen ihre Bankgeschäfte primär vor Ort.

Digitale Dienstleistungen werden damit zunehmend zu einer Selbstverständlichkeit. Am häufigsten greifen Nutzer online auf ihren Kontostand zu (79 Prozent) oder tätigen Überweisungen (75 Prozent). Doch auch komplexere Finanzaktivitäten finden ihren Weg ins Netz: 44 Prozent führen Wertpapiergeschäfte online durch, und 37 Prozent abgewickelte Kreditangelegenheiten zeigen, wie stark sich Bankgeschäfte aus dem persönlichen Gespräch in den digitalen Raum verlagert haben.

Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur den technischen Fortschritt, sondern auch das hohe Vertrauen, das Verbraucherinnen und Verbraucher digitalen Bankangeboten entgegenbringen.

In der Tat investieren Banken viel in die Sicherheit ihrer Systeme. Kundinnen und Kunden erleben das Verfahren während ihres täglichen digitalen Bankings als zuverlässig und sicher. Das spiegelt sich deutlich in der Einschätzung der Menschen wider. Insgesamt 82 Prozent der Befragten halten Online-Banking für (sehr) sicher – ein beachtlicher Wert, der sich über die letzten Jahre hinweg stabilisiert hat.

Online-Sicherheit bleibt zentrale Herausforderung

Gleichwohl finden außerhalb des direkten Einflussbereichs der Banken immer wieder Online-Angriffe statt. Knapp ein Viertel der Befragten (23 Prozent) gibt an, in den vergangenen zwei Jahren bereits Opfer eines gelungenen oder versuchten Online-Betrugs geworden zu sein. Die häufigsten Angriffsszenarien betreffen dabei Online-Shopping (34 Prozent), Phishing (30 Prozent) und Identitätsbetrug (22 Prozent).

Die Angriffe zielen in aller Regel nicht auf technische Schwachstellen, sondern darauf, die Nutzerinnen und Nutzer zu manipulieren. Dies beginnt meist mit Phishing-Nachrichten oder ähnlichen Methoden, um an die persönlichen Zugangsdaten der Nutzerinnen und Nutzer zu gelangen.

Indem die Betrüger Stress, Zeitdruck oder gutgläubiges Verhalten ausnutzen, gelingt es ihnen bisweilen, Zugangsdaten abzufragen und damit finanziellen Schaden bei den Betroffenen anzurichten.

Offenkundig ist das Bewusstsein für diese Gefahren in der Bevölkerung noch zu wenig ausgeprägt. Sechs von zehn Befragten halten es für unwahrscheinlich oder gar sehr unwahrscheinlich, selbst Opfer eines Online-Angriffs zu werden. Und nur rund die Hälfte der Befragten informiert sich regelmäßig oder zumindest gelegentlich über Online-Sicherheit. Sie unterschätzen damit, wie professionell Cyberkriminelle inzwischen oft vorgehen und wie schnell sie ihre Angriffsmethoden neuen Entwicklungen anpassen.

Eigene Schutzmaßnahmen vielfach unzureichend

Bei den Schutzmaßnahmen, die Nutzerinnen und Nutzer selbst ergreifen können, um ihre digitale Sicherheit zu erhöhen, gibt es ebenfalls viel Luft nach oben. Am weitesten verbreitet ist noch die Zwei-Faktor-Authentifizierung (62%), ein zentraler Schutzmechanismus, der den Zugang zu Konten deutlich erschwert. Dahinter folgen Antivirenprogramme (52 Prozent) und Firewalls (37 Prozent). Und lediglich sechs von zehn Befragten geben an, auf sichere Passwörter zu achten.

Neben technischen Maßnahmen sollten aber auch grundlegende Verhaltensregeln im Umgang mit digitalen Diensten eingehalten werden. Besonders wichtig sind regelmäßige Software-Updates, die Nutzung sicherer WLAN-Verbindungen, erhöhte Vorsicht bei verdächtigen Nachrichten sowie ein besseres Verständnis für Social-Engineering, also Versuche durch psychologische Tricks Menschen zu manipulieren, um damit technische Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen. Denn digitale Sicherheit ist nicht allein eine Frage der Technik, sondern auch des Bewusstseins und der Aufklärung über Betrugsmaschen.

Digitale Kompetenz ist ebenso wichtig wie technische Sicherheit

Bei allen Vorzügen, die das Internet den Nutzerinnen und Nutzer heute bietet, stellt es doch gleichzeitig auch neue Anforderungen an ihre digitale Kompetenz. Die Mehrheit vertraut den Systemen, doch Vertrauen ersetzt keine Wachsamkeit. Letztlich bleibt die Unachtsamkeit das größte Risiko und Einfallstor für Online-Betrug. Nur wer sich regelmäßig informiert, Risiken ernst nimmt und konsequent Schutzmaßnahmen nutzt, kann sich sicherer im digitalen Finanzalltag bewegen. Aufklärung, Prävention und verantwortungsbewusstes Verhalten im Netz bleiben daher für alle Beteiligten weiter die zentrale, prioritäre Aufgabe.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB), Burgstr. 28, 10178 Berlin, Telefon: 030 16630

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