Pressemitteilung | Bayerischer Philologenverband (bpv)

Das Abitur darf keine falsche Versprechung sein / Kompetenzen in Deutsch sind zentral für die Studierfähigkeit

(München) - Mit Besorgnis hat Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbands (bpv), auf das gestrige Radiointerview von Prof. Dr. Gerhard Wolf, Inhaber des Lehrstuhls für Ältere Deutsche Philologie an der Universität Bayreuth und Vorsitzender des Philosophischen Fakultätentages, im Deutschlandradio reagiert. Wolf beklagt aufgrund einer bislang nicht veröffentlichten Umfrage an 135 geisteswissenschaftlichen Fakultäten die mangelhaften Kenntnisse von Studienanfängern in Rechtschreibung und Grammatik und fehlende Fähigkeiten, zentrale Inhalte von Texten zu erfassen und schriftlich wiederzugeben. "Die Untersuchung lässt aufhorchen und ist alarmierend," erklärte Schmidt, "Kompetenzen in Deutsch sind zentral für die Studierfähigkeit, das Abitur darf keine leere Versprechung sein. Vielmehr muss es die uneingeschränkte Studierfähigkeit gewährleisten." Schmidt forderte, dass hierzu die Kernfächer am Gymnasium in der Breite gefördert werden, insbesondere in Deutsch und Mathematik würden die entscheidenden Grundlagen gelegt. Die Pläne des Kultusministeriums, die Intensivierungsstunden in der Mittelstufe verpflichtend an diese Fächer anzubinden, bezeichnete der Vorsitzende als den richtigen Weg: "Der Unterricht in diesen Fächern muss mindestens vierstündig erfolgen!" Und er fügte hinzu: "Man darf aber ruhig auch mal den Blick auf den Beginn der schulischen Bildungslaufbahn legen. Bereits in der Grundschule müssen Deutsch und Mathematik höchste Priorität haben, hier werden die Grundlagen gelegt, auf denen dann der gesamte Bildungserfolg der Schülerinnen und Schüler aufbaut. Statt beispielsweise Englisch in der Grundschule zu unterrichten, sollte hier die Vermittlung solider Rechtschreib- und Rechenkenntnisse im Vordergrund stehen. Rechtschreibdiktate mögen ja aus der Mode gekommen sein, aber sicheres und richtiges Schreiben sind unentbehrlich für den weiteren Bildungsweg der Kinder!"

Das Radiointerview mit Prof. Dr. Gerhard Wolf zum Nachhören finden Sie hier:
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/07/23/drk_20120723_1108_9fb4f517.mp3

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Philologenverband Wolfram Janke, Pressesprecher Arnulfstr. 297, 80639 München Telefon: (089) 7461630, Telefax: (089) 7211073

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