Pressemitteilung | Markenverband e.V.

Der bayerische Weg beim Zwangspfand führt in die Irre

(Wiesbaden) - Der Markenverband als Vertreter bedeutender Markenabfüller aus dem In- und Ausland warnt erneut mit Nachdruck vor dem Ansinnen des Freistaates Bayern, die bestehenden Regelungen zum Zwangspfand zu erweitern. Deutschland würde damit nicht nur gegen die europäische Verpackungsrichtlinie verstoßen, sondern dramatische Einschnitte für die Markenabfüller und damit die deutsche Wirtschaft wären die Folge.

Der Freistaat Bayern hat im Rahmen der Bundesratssitzung vom 09. Juli in einem Verordnungsantrag ein Zwangspfand auch für CO2-freie Erfrischungsgetränke gefordert. Bisher mussten laut geplanter Verpackungsverordnung nur kohlensäurehaltige Einweggetränke bepfandet werden. „Sollte Bayern mit seiner Initiative Erfolg haben, müssen sich die Markenabfüller mit ihrer Angebotsvielfalt Schritt für Schritt vom deutschen Markt verabschieden. Ferner werden Verbraucher nicht mehr von neuen Ideen und Innovationen profitieren,“ betont Horst Prießnitz, Hauptgeschäftsführer des Markenverbandes.

Fachleute aus Industrie und Wirtschaft fürchten, so der Markenverband, dass der Handel verstärkt zu sogenannten „Insellösungen“ greifen wird, um die damit verbundenen logistischen Probleme in den Griff zu bekommen. Beispielsweise würden dann nur noch die hauseigenen Handelsprodukte zurückgenommen oder man würde sich lediglich auf ein Verpackungsmodell beschränken. Von diesen zu erwartenden Schritten sind die Markenabfüller mit ihrer vielfältigen und abwechslungsreichen Angebotspalette aber ausgeschlossen. Sie werden von den Handelsunternehmen dann schlicht aus dem Sortiment verbannt.

Der Markenverband fordert deshalb nachdrücklich ein für alle Beteiligten offenes System, das mit größtmöglicher Freiheit für alle Getränkearten, Verpackungsmaterialien und –formen verbunden ist. Es ist eine durchdachte, im Gegensatz zu den bisherigen Vorschlägen ökologisch begründete und zugleich EU-konforme Gesetzgebung nötig, die marktwirtschaftliche Belange im Auge behält und nicht unnötig behindert. „Notwendig“, so der Markenverband, „ist eine grundlegende Überarbeitung der Verpackungsverordnung. Der bayerische Weg ist ein Irrweg“.

Quelle und Kontaktadresse:
Markenverband e.V. Schöne Aussicht 59, 65193 Wiesbaden Telefon: 0611/58670, Telefax: 0611/586727

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