Pressemitteilung | Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg fordert Ausbau und Regelfinanzierung der Migrationsberatung in Baden-Württemberg

(Stuttgart) - Laut Ministerium der Justiz und für Migration kamen 28.000 Asylsuchende im Jahr 2022 nach Baden-Württemberg. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Hinzu kamen seit Ausbruch des Krieges im Februar 2022 167.000 Ukrainer*innen (Stand Ende Juni 2023) sowie rund 3.400 Geflüchtete aus humanitären Gründen (2022). Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) spielt bei der erfolgreichen sprachlichen, sozialen und beruflichen Integration eine entscheidende Rolle. Deshalb fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg anlässlich des bundesweiten Aktionstags der Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) (13.09.) den Ausbau und eine verbindliche Regelfinanzierung des Migrationsberatungsangebots.

"Die Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) ist ein umfassendes, qualifiziertes, interkulturelles und niederschwelliges Angebot für Neuzuwander*innen. Sie unterstützt bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, Vermittlung in einen Deutsch- und Integrationskurs, Anerkennung von Schulabschlüssen und Ausbildungen, Fragen zu Gesundheitsversorgung, Schule und Kita oder hilft im Umgang mit Ämtern und Behörden. Die von der Bundesregierung vorgesehenen drastischen Kürzungen in der Migrationsberatung von rund 30 Prozent stehen im Hinblick auf die steigenden Flüchtlingszahlen in absolutem Widerspruch zum vermehrten Beratungsbedarf", erklärt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg. Hinzu komme, dass seit Beginn des Jahres 2023 durch neue gesetzliche Bestimmungen wie das Chancenaufenthaltsrecht mehr Menschen Zugang zum Beratungsangebot erhalten. "Dies macht den Ausbau des Angebotes in der Migrationsberatung sowie eine verbindliche Regelfinanzierung dringend erforderlich. Kürzungen, die zum Rückbau des Beratungsangebotes führen, gefährden eine erfolgreiche Integration und sind gesellschaftlich nicht zu verantworten", so Dürig.

Hintergrundinformation
Am 13. September ist der bundesweite Aktionstag der Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE). Die Beratungsstellen vor Ort, der Paritätische Gesamtverband und die anderen Verbände der BAGFW machen an diesem Tag auf die wichtige Arbeit der MBE aufmerksam. Die Migrationsberatung für Erwachsene Zuwanderer (MBE) bietet seit 2005 professionelle sozialpädagogische Beratung für erwachsene Zugewanderte, unter anderen beim Zugang zu Bildung, der Erlangung eines Aufenthaltstitels, dem Erlernen der deutschen Sprache oder der Integration in den Arbeitsmarkt. Gefördert wird das Programm vom BMI, getragen durch die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege und dem Bund der Vertriebenen (BdV). Weitere Infos unter https://www.migrationsberatung.org/de/

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband - Landesverband Baden-Württemberg e.V. Hina Marquart, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hauptstr. 28, 70563 Stuttgart Telefon: (0711) 2155-0, Fax: (0711) 2155-215

(jg)

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