Pressemitteilung | Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband

Deutliche Einkommensverbesserungen für die Ärzte an der Charité

(Berlin) - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und das Berliner Universitätsklinikum Charité haben sich auf ein deutliches Gehaltsplus für die 2200 Ärztinnen und Ärzte sowie weitere umfangreiche Änderungen des Tarifvertrags Ärzte-Charité verständigt. Die Gehälter der Ärzte steigen ab 1. Oktober 2009 über alle Arztgruppen hinweg um durchschnittlich 11 Prozent und erreichen somit den Tarifstandard der anderen Universitätskliniken im Bundesgebiet. Zum 1. September 2010 erhöhen sich die Gehälter noch einmal linear um 3,9 Prozent. Der Tarifvertrag kann erstmals zum 30. September 2011 gekündigt werden.

Vertraglich vereinbart wurden auch Neustrukturierungen in der Arbeitszeitgestaltung der Ärzte. Darüber hinaus stimmten die Verhandlungspartner darin überein, innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten des Tarifvertrages Modelle zu entwickeln, um Zusatzqualifikationen bei der Vergütung von Fachärzten angemessen zu berücksichtigen. In weiteren Verhandlungen soll auch über die Erhöhung des Nachtzuschlages unter Berücksichtigung des Wegfalls von Wechselschicht- und Schichtzulagen Einigkeit erzielt werden.

Die heute (29. September 2009) geschlossene Vereinbarung der Verhandlungskommissionen steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Gremien von Marburger Bund und Charité. Beide Seiten verständigten sich auf eine Erklärungsfrist bis zum 31. Oktober 2009.

"Die Ärzte an der Charité finden nun endlich Anschluss an die allgemeine Gehaltsentwicklung der Klinikärzte. Es ist uns gelungen, die Arbeitgeberseite davon zu überzeugen, dass die Kolleginnen und Kollegen an Europas größter Universitätsklinik nicht schlechter gestellt werden dürfen als Ärzte in kommunalen Häusern", kommentierte Dr. Kilian Tegethoff, Landesvorsitzender des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg, die heutige (29. September 2009) Einigung. Tegethoff erhofft sich von dem Charité-Abschluss auch eine Signalwirkung für die gegenwärtige Tarifauseinandersetzung an den Berliner DRK-Kliniken.

Auch der Verhandlungsführer des Marburger Bundes, Lutz Hammerschlag, zeigte sich erleichtert über den erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen. "Hinter uns liegen harte Verhandlungsrunden, die aber von dem Bemühen geprägt waren, zu einem vernünftigen, wirtschaftlich vertretbaren Abschluss zu kommen. Die Arbeitgeber haben erkannt, dass zu attraktiven Arbeitsplätzen auch konkurrenzfähige Gehälter gehören", sagte Hammerschlag.

Im März 2007 hatten der Marburger Bund und die Charité den ersten arztspezifischen Tarifvertrag für das Universitätsklinikum (TV-Ärzte-Charité) abgeschlossen. Diesen Vertrag kündigte der Marburger Bund zum 30. Juni 2009.

Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband Hans-Jörg Freese, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Reinhardtstr. 36, 10117 Berlin Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16

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