Deutsche BA Cockpit-Besatzungen rufen zu Warnstreiks auf
(Neu-Isenburg) - Ab Montag, den 28. August 2000 ist im Flugbetrieb der Deutsche BA mit Warnstreiks zu rechnen. Welche Flugverbindungen insbesondere betroffen sein werden, ist nicht bekannt. Die Cockpitbesatzungen bedauern die Unannehmlichkeiten, die für die Passagiere der Airline mit diesen Aktionen verbunden sein werden, sehen jedoch keine andere Möglichkeit, die Arbeitgeber endlich zu Zugeständnissen zu bewegen.
Der jetzt offen zutage tretende Konflikt hatte sich seit Monaten abgezeichnet. Auch nachdem die Verhandlungen über den Abschluss eines Manteltarifvertrages am 8. August von Seiten der Tarifkommission der Vereinigung Cockpit bei der Deutsche BA für gescheitert erklärt werden mussten, waren die Arbeitgeber zu keinerlei Zugeständnissen, geschweige denn zu einem konkreten Angebot bereit.
Es geht vor allem um die Festlegung der sogenannten Flugdienst- und Ruhezeiten (FDZ). In diesen Bestimmungen regeln Arbeitnehmer und Arbeitgeber das Höchstmaß der Flugstunden, die die Piloten im Einsatz sein dürfen sowie die sich anschließenden Ruhezeiten und die Tage ohne Diensteinsatz.
Der Gesetzgeber definiert in den dafür geschaffenen Vorschriften die absoluten Maximalzeiten, die keinesfalls überschritten werden dürfen. Diese sollen - nach dem Willen des Arbeitgebers - wörtlich in den MTV übernommen werden.
Der Kurzstreckenverkehr, eine Domäne der DBA, mit seinen speziellen Belastungen - sehr frühe Abflugzeiten, sehr späte Ankunftszeiten und anderen Besonderheiten - erfordert zwingend eine der Flugsicherheit im allgemeinen und der Passagiere im besonderen dienende modifizierte Festlegung der Bestimmungen in einem Manteltarifvertrag.
Die Piloten der DBA sehen im Mittel des Warnstreiks die vorerst letzte Möglichkeit, ihre berechtigten Forderungen gegenüber der Geschäftsleitung durchzusetzen.
Sie bedauern ausdrücklich die damit verbundenen Unannehmlichkeiten für ihre Passagiere, verweisen aber darauf, dass eine vernünftige Festlegung der Flugdienst- und Ruhezeiten nicht zuletzt auch der Sicherheit der Fluggäste dient.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Cockpit e.V.
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