Deutsche China-Exporte um zwölf Prozent eingebrochen
(Köln) - Die deutschen Exporte in die USA und nach China sind 2025 deutlich gesunken. Dass die Gesamtausfuhren dennoch leicht zugelegt haben, liegt vor allem an steigenden Exporten nach Europa, zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Die deutschen Warenexporte in zwei seiner wichtigsten Absatzmärkte sind 2025 deutlich eingebrochen. In den ersten drei Quartalen sanken die Ausfuhren in die USA gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um fast acht Prozent, nach China sogar um mehr als zwölf Prozent. Seit 2022 sind die Exporte nach China damit um nahezu ein Viertel zurückgegangen. China ist inzwischen nur noch der sechstgrößte deutsche Exportpartner – 2022 lag das Land noch auf Rang zwei.
Zölle und Wettbewerbsverzerrungen belasten
Der Rückgang der Exporte in die USA hängt vor allem mit der aggressiven Zollpolitik der Trump-Administration zusammen. Hohe Zölle verteuern deutsche Produkte und drücken die Nachfrage. In China wirken mehrere Faktoren gleichzeitig: Chinesische Anbieter haben in wichtigen Industriezweigen aufgeholt, hinzu kommen staatliche Subventionen und ein gegenüber dem Euro unterbewerteter Yuan. Diese Wettbewerbsverzerrungen verschlechtern die Absatzchancen deutscher Unternehmen spürbar.
Allein die Exporteinbrüche in die USA und nach China zogen die Veränderungsrate der gesamten deutschen Ausfuhren in den ersten drei Quartalen 2025 um mehr als 1,5 Prozentpunkte nach unten.
Europa trägt den Außenhandel
Dass die nominalen Gesamtexporte dennoch leicht um 0,25 Prozent zulegten, liegt vor allem an Europa. Die dortigen Handelspartner stehen inzwischen für fast 70 Prozent der deutschen Exporte. Deshalb reicht schon ein moderater Zuwachs von knapp drei Prozent, um deutliche Verluste in Übersee auszugleichen. Besonders Polen, die Schweiz und Spanien kompensierten mit ihren Zuwächsen jeweils einen großen Teil der Rückgänge in den USA oder in China.
„Es spricht nur wenig dafür, dass sich der Wind in Washington oder Peking bald wieder dreht“, sagt IW-Handelsexperte Jürgen Matthes. Das vergangene Jahr zeige aber, dass die Export-Abhängigkeit von den beiden Riesen nicht so groß sei wie teils befürchtet. „Europa bleibt der Stabilisator für die deutsche Exportwirtschaft“, so Matthes. Um die Möglichkeiten stärker zu nutzen, brauche es einen noch stärkeren Abbau von Handelsbarrieren im EU-Binnenmarkt und Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln, Telefon: 0221 4981-0
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