Deutsche Krebshilfe gratuliert Professor Dr. Harald zur Hausen zum Nobelpreis
(Bonn) - Die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Frau Professor Dr. Dagmar Schipanski, gratulierte heute, am 6. Oktober 2008, Herrn Professor Dr. Harald zur Hausen, ehemaliger Stiftungsvorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg, zum Nobelpreis: Professor zur Hausens Forschung auf dem Gebiet der Krebsentstehung durch Viren hat ihn zu einem Wegbereiter neuer Ansätze der Vorbeugung und Behandlung von Krebserkrankungen gemacht. Zur Hausen wurde ausgezeichnet für seine Arbeiten in der Tumorvirus-Forschung, die den Zusammenhang zwischen einer Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) und der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs aufdeckten. Diese Arbeiten haben in der Folge zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen HPV geführt.
Professor Dr. Harald zur Hausen und sein Wissenschaftlerteam hatten bereits in den 1970-er Jahren postuliert, dass Humane Papillomviren für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Später klärten sie die Mechanismen auf, mit denen das Virus infizierte Zellen entarten lässt. Diese Erkenntnisse waren die Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffes. Zur Hausen hat somit maßgeblich dazu beigetragen, die Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs zu verbessern. Seine Arbeiten sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das Wissen aus dem Labor in die klinische Praxis gebracht werden kann und so den Menschen unmittelbar zugute kommt, so Schipanski. Der Standort Deutschland findet durch den diesjährigen Medizin-Nobelpreis weltweit höchste Anerkennung auf dem Gebiet der Krebsforschung!
Im Juni 2006 wurde der Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs in den USA, im März 2007 dann auch in Deutschland zugelassen. Forschung ist unerlässlich, um die Prävention und Früherkennung von Krebs voranzubringen sowie neue, wirkungsvollere Therapieverfahren gegen Krebs zu entwickeln, sagte Schipanski. Professor Dr. Harald zur Hausen erhielt im Jahr 2007 den Deutsche Krebshilfe Preis.
Humanes Papillomvirus (HPV)
Das Humane Papillomvirus ist Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs. An diesem bösartigen Tumor erkranken in Deutschland jedes Jahr 6.200 Frauen neu; rund 1.500 sterben daran. Mehrere hundert verschiedene Humane Papillomviren sind bisher bekannt. Für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs sind insbesondere die Hoch-Risiko-Typen HPV 16 und 18 verantwortlich. Diese Viren werden fast ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen. Etwa 70 Prozent der Frauen infizieren sich im Laufe ihres Lebens mit HP-Viren. In der Regel siegt das Immunsystem über das Virus, so dass es unbemerkt von selbst wieder verschwindet. Wenn die Infektion jedoch chronisch wird, kann Gebärmutterhalskrebs entstehen. Präventionsmaßnahmen wie die HPV-Impfung sind daher besonders wichtig. Die Impfung ist jedoch nur wirksam, wenn noch keine Virusinfektion besteht. Daher sollte die Impfung bei jungen Mädchen vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Seit dem 1. Juli 2007 werden die Impfkosten für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
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(tr)