Deutsche Post AG weigert sich, ihre Auszubildenden zu übernehmen und verschärft dadurch die Jugendarbeitslosigkeit
(Berlin) - „Es ist ein Skandal, dass junge Menschen in die Perspektivlosigkeit entlassen werden sollen“ kritisierte Rolf Büttner vom Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Weigerung der Deutschen Post, allen rund 2.300 Auszubildenden des Prüfungsjahrgangs 2005 einen Arbeitsplatz anzubieten. Bereits heute seien die 220.000 Post-Beschäftigten aufgrund der seit Jahren andauernden restriktiven Personalpolitik der Post AG einem massiven Arbeitsdruck und teilweise unzumutbaren Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Ausgerechnet die Auszubildenden, durch deren Übernahme dieser Druck abgebaut werden könnte und die noch dazu die nötige Qualität sichern hälfen, würden nicht übernommen. Gleichzeitig mache die Deutsche Post AG Milliardengewinne.
Es passe nicht zusammen, dass sich der Postkonzern einerseits als weltweit größter Logistikanbieter aufstellen wolle und andererseits jungen Menschen die Zukunft verbaue. „Damit zeigt die Post, dass sie nicht bereit ist, als einer der größten Arbeitgeber in Europa ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung nachzukommen. Angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland ist diese Haltung nicht akzeptabel“, so Büttner.
ver.di wird anlässlich der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Deutschen Post AG am 11. Mai in Köln eine Aktion durchführen, um auf die Situation der Auszubildenden aufmerksam zu machen. Zehn Jahre Post AG und gleichzeitig die Ankündigung, die Auszubildenden nicht übernehmen zu wollen, seien wahrlich kein Grund zu feiern. Sollte es nicht zu einem Einlenken des Arbeitgebers Post AG kommen, sehe sich ver.di in den nächsten Wochen zu weiteren Aktionen gezwungen.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
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