Deutsche Rentenversicherung gesprächsbereit / Marburger Bund setzt Ärztestreiks vorerst aus
(Berlin) - Die unnachgiebige Haltung der Deutschen Rentenversicherung bröckelt. Nach einem von der DRV erbetenen Sondierungsgespräch mit dem Marburger Bund (MB) am Montag dieser Woche (30. März 2009) setzt die Ärztegewerkschaft die seit dem 26. Februar andauernden Ärztestreiks vorerst aus. "Die Deutsche Rentenversicherung hat unter dem Druck des massiven Arbeitskampfes ihrer rund 2000 Ärzte angekündigt, die Aufnahme von Tarifverhandlungen mit dem Marburger Bund in den kommenden Wochen ernsthaft zu prüfen", erklärte der 2. Vorsitzende des MB, Dr. Andreas Botzlar. Auch im Interesse der Patienten und Versicherten würden die Reha-Ärzte deshalb als Zeichen guten Willens den Arbeitskampf unterbrechen und ihre Arbeit vorerst bis zum 20. April wieder aufnehmen. Für den 20. April sei zwischen Marburger Bund und DRV ein Tarifgespräch vereinbart worden, bei dem das weitere Vorgehen abgestimmt werden soll.
Hintergrund der Tarifauseinandersetzung zwischen Marburger Bund und Deutscher Rentenversicherung war die bislang ablehnende Haltung der Arbeitgeber, mit der Ärztegewerkschaft über einen Ärzte-Tarifvertrag zu verhandeln. Botzlar: "Die scheinbar einlenkende Haltung der Rentenversicherer ist ein erstes gutes Zeichen, dem bis zum 20. April die definitive Zusage zu Tarifverhandlungen folgen muss." Komme es nicht dazu, würden die Streiks in den bundesweit rund 100 Reha-Kliniken und zahlreichen Verwaltungsstellen der Deutschen Rentenversicherung erneut aufgenommen. Laut MB habe der am 26. Februar gestartete Ärztestreik der Deutschen Rentenversicherung Einnahmeausfälle in Höhe von mehreren Millionen Euro beschert.
Die bundesweit rund 2000 Reha-Ärzte beklagen seit Jahren schlechte Arbeits- und Einkommensbedingungen insbesondere im Vergleich zu Medizinern in kommunalen und privaten Krankenhäusern. Dort herrschten aufgrund bereits abgeschlossener MB-Tarifverträge einheitliche Tarifstandards und deutlich bessere Einkommensmöglichkeiten. So verdiene ein Facharzt in einem Haus der privaten Klinikkette Helios rund ein Drittel mehr als in einer Einrichtung der Rentenversicherung.
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
Athanasios Drougias, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Telefon: (030) 746846-0, Telefax: (030) 746846-16
(mk)
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