Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI)

Deutsche Süßwarenindustrie unterstützt Projekt "PRO-PLANTEURS" in der Elfenbeinküste

(Bonn) - Der Einsatz nachhaltig erzeugter Rohstoffe in Süßwaren und Knabberartikeln wird von der deutschen Süßwarenindustrie seit vielen Jahren intensiv vorangetrieben. Dies gilt insbesondere für Kakao, den wichtigsten Rohstoff der Schokolade.

"Die deutsche Süßwarenindustrie engagiert sich intensiv für einen nachhaltigen Kakaoanbau und kommt dabei gut voran", sagt Stephan Nießner, Vorsitzender des BDSI. "Im Jahr 2014 lag der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao in den in Deutschland verkauften Süßwaren bei 27 Prozent. 2011 lag dieser Anteil noch bei ca. 3 Prozent."

Die Süßwarenindustrie in Deutschland engagiert sich zudem bei dem jüngst angelaufenen Projekt PRO-PLANTEURS. Dieses ist das erste gemeinsame Projekt des "Forum Nachhaltiger Kakao" mit der Regierung der Republik Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) in Westafrika. Ziel ist es, 20.000 kakaoproduzierende Familienbetriebe und ihre Organisationen in den östlichen und südöstlichen Regionen des Landes zu professionalisieren, ihre Ernteerträge und damit ihre Einkommen zu steigern und die Ernährungs- und Lebenssituation der Kakaobauern und ihrer Kinder insgesamt zu verbessern. Das Projekt will dazu beitragen, dass der Kakaoanbau vor allem für junge Kakaobauern wieder attraktiver wird. Dabei soll das Projekt PRO-PLANTEURS zur Umsetzung des Kakaoprogramms 2QC der ivorischen Regierung sowie zur Strategie "CocoaAction" der Weltkakaostiftung (WCF) beitragen.

Das Projekt PRO-PLANTEURS ist mit einem Budget von rund fünf Mio. Euro auf fünf Jahre ausgerichtet. Das Budget wird jeweils zu einem Drittel von Mitgliedern des Kakaoforums (Kakao- und Süßwarenindustrie und Lebensmittelhandel), der Bundesregierung (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) sowie der ivorischen Regierung (Conseil du Café-Cacao) getragen.

Unter Einbindung der Mitglieder des Kakaoforums sowie den ivorischen Institutionen vor Ort unterstützt PRO-PLANTEURS Maßnahmen in den folgenden Bereichen:

 50 Bauernorganisationen werden durch Weiterbildung und Beratung in den unterschiedlichen Aspekten der Organisationsentwicklung professionalisiert.
 Junge Bauern werden zu effizienten Dienstleistern fortgebildet, u. a. in den Bereichen Nacherntebehandlung und Vermarktung, um so die Ernteerträge zu steigern.
 Mitglieder der Bauernorganisationen werden in den als "Best Practice" identifizierten Lehrplänen (FBS: Farmer Business School; CCE: Certification Capacity Enhancement) geschult.
 Bauern wird der Zugang zu Mikrokrediten, zu verbessertem Saatgut und zu zugelassenen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erleichtert.
 Auf Genossenschaftsebene werden Fermentierungs- und Trocknungszentren eingeführt, um die Nachernteprozesse effizienter zu gestalten und die Kakaoqualität zu verbessern.
 Die landwirtschaftliche Produktion wird gefördert mit dem Ziel, die wirtschaftliche Abhängigkeit der Bauern vom Kakao zu reduzieren und die Biodiversität zu stärken.
 Durch Ernährungsberatung werden die Familien bei der Versorgung mit nährstoffreichen Nahrungsmitteln unterstützt.
 Über regionale Plattformen zum Wissensaustausch werden innovative Ansätze anderen Akteuren zur Verfügung gestellt.

Zum Hintergrund:
Im Forum Nachhaltiger Kakao haben sich über 60 Akteure aus Kakao- und Süßwarenindustrie, Lebensmittelhandel, Zivilgesellschaft und der Bundesregierung zusammengetan, um gemeinsam die Lebenssituation der Kakaobauern und ihrer Familien zu verbessern. Der BDSI gehörte zu den Initiatoren und Gründungsmitgliedern des Forums im Frühsommer 2012. Weitere Informationen zum Forum Nachhaltiger Kakao finden Sie unter www.kakaoforum.de

Der BDSI hatte seinen Mitgliedern bereits im Jahr 2012 empfohlen, den Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos in den in Deutschland verkauften Süßwaren in den kommenden Jahren deutlich zu erhöhen, um für die Gesamtbranche einen Anteil von 50 Prozent im Jahre 2020 zu erreichen. Bis zum Jahr 2025 soll der Anteil 70 Prozent betragen. Diese Zielsetzung ist sehr ambitioniert. Im Jahr 2011 lag der Anteil bei ca. 3 Prozent, 2012 ist er auf 7 Prozent gestiegen, 2013 lag der Anteil bei 17,5 Prozent und 2014 bei 27 Prozent.

Eine Pressegrafik zum Anteil nachhaltig erzeugten Kakaos in den in Deutschland verkauften Süßwaren finden Sie unter:
http://www.bdsi.de/zahlen-fakten/rohstoffverarbeitung-in-der-suesswarenindustrie/

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) Solveig Schneider, Pressereferentin Schumannstr. 4-6, 53113 Bonn Telefon: (0228) 26007-0, Fax: (0228) 26007-89

(dw)

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