Deutschen Unternehmen droht Verlust ihrer WettbewerbsfÀhigkeit
(MĂŒnchen) - Eine von der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bei der Prognos AG in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass deutsche Anbieter aufgrund der chinesischen Subventionspraxis durch Wettbewerbsverzerrungen an WettbewerbsfĂ€higkeit auf dem Weltmarkt verlieren. "Es steht zu befĂŒrchten, dass die globale Nachfrage nach Produkten 'Made in Germany' zurĂŒckgeht und der Standort Deutschland geschwĂ€cht wird. Das betrifft nicht nur jene Unternehmen, deren Produktportfolio in direkter Konkurrenz zu den besonders stark unterstĂŒtzten chinesischen SchlĂŒsselindustrien stehen, sondern auch die Zulieferer sind betroffen", fasst vbw HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer Bertram Brossardt die Ergebnisse der Studie zusammen.
Vor allem im Rahmen seiner "Made in China 2025"-Strategie (MIC 2025) lobt China hochtechnologische SchlĂŒsselindustrien aus, die besonders stark gefördert werden. So sieht die Strategie beispielweise die Produktionsausweitung bei MedizingerĂ€ten um 85 Milliarden Euro vor. "In Deutschland, das bei MedizingerĂ€ten hohe Weltmarktanteile besitzt, wĂŒrden ProduktionsrĂŒckgang und indirekte Effekte Berechnungen der Studie zufolge zu einem Wertschöpfungsverlust von fast 6 Milliarden Euro fĂŒhren", sagt Brossardt.
Die Studie zeigt, dass chinesische Unternehmen deutlich stĂ€rker subventioniert werden als Unternehmen in anderen LĂ€ndern. Die staatlichen Subventionen liegen in China mit rund 1,7 Prozent des BIP deutlich ĂŒber denen beispielsweise der USA mit 0,4 Prozent. Die wichtigsten Subventionsinstrumente in China sind vergĂŒnstigte Kredite, gefolgt von Steuererleichterungen und direkten Finanzhilfen. "Zudem benachteiligt China auslĂ€ndische Unternehmen auf andere Weise. So dĂŒrfen viele europĂ€ische Unternehmen keine Direktinvestitionen in China tĂ€tigen oder an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen. Zudem werden durch die inkonsistente Durchsetzung der Regulierungen, zum Beispiel im Sozialkreditsystem, in- und auslĂ€ndische Unternehmen ungleich behandelt", so Brossardt.
Die vbw fordert eine wirkungsvolle Reaktion auf die chinesische Subventionspraxis. "Das WTO-Regelwerk muss dringend reformiert. So sollte die WTO die Liste verbotener Subventionen ausweiten und LĂŒcken im Regelwerk schlieĂen. HierfĂŒr mĂŒssen breite, internationale Allianzen mit unseren Partnern gebildet werden. Parallel zu ihren WTO-ReformbemĂŒhungen muss die EuropĂ€ische Union unilaterale MaĂnahmen ergreifen, wenn Subventionen das WTO-Regelwerk untergraben und den Binnenmarkt negativ beeinflussen. Die EU muss selbstbewusst auftreten und sich auch gegenĂŒber China fĂŒr Freihandel und fairen Wettbewerb einsetzen", fordert Brossardt abschlieĂend.
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