Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Deutscher Ärztetag 2018 - Hausärzteverband warnt: "Ärztetags-Beschlüsse dürfen nicht von einzelnen Landesärztekammern ignoriert werden"

(Berlin/Erfurt) - Zum heutigen Start des 121. Deutschen Ärztetages in Erfurt, forderte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, eine konsequente und bundesweite Umsetzung der Beschlüsse des Deutschen Ärztetages zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung. Andernfalls drohe eine Marginalisierung des Ärztetages. "Die Delegierten des Deutschen Ärztetages werden von den Landesärztekammern entsandt, um wichtige Beschlüsse, zum Beispiel in Fragen des Berufsrechts, zu treffen. Wenn in der Folge dann einige Landesärztekammern diese Entscheidungen schlichtweg ignorieren, dann stellt sich die Frage, was ein solcher Beschluss überhaupt wert ist. Das kann die Bundesärztekammer eigentlich nicht akzeptieren. Sie muss dafür sorgen, dass es keinen Flickenteppich aus Vorschriften gibt", sagte Weigeldt heute in Erfurt.

Weigeldt mahnte, dass eine mögliche neue Musterweiterbildungsordnung in der Folge auch von allen Landesärztekammern umgesetzt werden müsse. "Ich bin optimistisch, dass wir bei der Musterweiterbildungsordnung auf diesem Ärztetag zu einer vernünftigen Lösung kommen können, aber ich weiß auch, dass das nicht das Ende der Auseinandersetzungen sein wird. Ich sehe die Gefahr, dass der mögliche Kompromiss im Nachhinein nicht von allen Landesärztekammern einheitlich umgesetzt wird. Das darf nicht sein! Es wäre niemandem zu vermitteln, warum eine Ärztin oder ein Arzt in Bremen andere Inhalte lernt als in Niedersachsen. Das wäre keine sinnvolle Interpretation des Föderalismus", so Weigeldt weiter.

Bereits in der Vergangenheit sind mehrfach hart erstrittene Kompromisse von einzelnen Landesärztekammern nicht umgesetzt worden. Prominentestes Beispiel hierfür war der Beschluss zur Einführung eines Facharztes für Innere- und Allgemeinmedizin.

Der 121. Deutsche Ärztetag findet vom 08. bis 11. Mai in Erfurt statt. Neben einer neuen Musterweiterbildungsordnung setzt sich der Deutsche Hausärzteverband für klare Regeln bei einer möglichen Lockerung des Fernbehandlungsverbotes ein. Darüber hinaus drängt der Verband auf die Abschaffung von Regelungen, die Frauen bei der ärztlichen Weiterbildung benachteiligen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V. Vincent Jörres, Pressesprecher Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(cl)

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