Pressemitteilung | Apothekerverband Nordrhein e.V.

Deutscher Gründerpreis für Gesetzesumgehung und Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland / Apotheker kritisieren Auszeichnung von DocMorris

(Düsseldorf) - Mit Unverständnis und Empörung haben die nordrheinischen Apotheker auf die Auszeichnung des Arzneimittelversandhändlers DocMorris mit dem Deutschen Gründerpreis der Start Up-Initiative reagiert. "Damit wurde ein Unternehmen ausgezeichnet, das bewusst gegen deutsches Recht verstößt", kritisierte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein e. V., Thomas Preis, in Düsseldorf. Der Versandhandel mit Arzneimitteln sei in Deutschland nach wie vor gesetzeswidrig. Daher könne die Entscheidung der Jury für die Preisvergabe, die immerhin unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Rau stände, nicht nachvollzogen werden.

Eine Auszeichnung hätten eher die zahlreichen mittelständischen Apotheken in Deutschland verdient, die trotz massiver finanzieller Einbussen aufgrund neuer gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen immer noch ihrem Versorgungsauftrag uneingeschränkt nachkämen und Tausende von Arbeitsplätzen in Deutschland sicherten. Die Jury hingegen habe ein Unternehmen für Kostensenkung ausgezeichnet, dass sich allein durch seinen Sitz im Ausland und damit verbundene Steuervorteile, insbesondere einer deutlich niedrigeren Mehrwertsteuer auf Arzneimittel, sowie den Verzicht auf gesetzlich vorgeschriebene Leistungen, z. B. Nacht- und Notdienst, Kostenvorteile verschafft habe.

Unverständlich sei auch die Begründung der Jury, dass DocMorris Erfolge beim Aufbrechen starrer Märkte hätte. "Wer Gesetze umgeht, bricht naturgemäß Marktstrukturen auf", betonte Preis. Wenn die Jury dieser Logik konsequent folge, müssten dann nicht im nächsten Jahr die Vermittler illegaler ausländischer Billigarbeitskräfte für deutsche Baustellen ebenfalls eine Auszeichnung erhalten?

Quelle und Kontaktadresse:
Apothekerverband Nordrhein e.V. Tersteegenstr. 12, 40474 Düsseldorf Telefon: 0211/439170, Telefax: 0211/4391717

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