Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Deutscher Hausärzteverband: Bundesärztekammer repräsentiert hausärztliche Versorgung nicht mehr

(Berlin/Köln) - Der Deutsche Hausärzteverband kritisiert die faktische Abschaffung der Akademie für Allgemeinmedizin durch die Bundesärztekammer (BÄK) als klares Signal, dass die hausärztliche Versorgung innerhalb der Bundesärztekammer keine Rolle mehr spielt. Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, sagte: "Die faktische Abschaffung der Akademie für Allgemeinmedizin durch die Bundesärztekammer ist ein geradezu skandalöses politisches Signal und macht deutlich, dass sich die Bundesärztekammer von ihrer Verantwortung für die hausärztlichen Versorgung verabschiedet hat."

Der 118. Deutsche Ärztetag in Frankfurt am Main hatte am gestrigen Donnerstag auf Antrag des Vorstandes entschieden, die Akademie für Allgemeinmedizin abschaffen zu wollen. Auf dem Ärztetag im kommenden Jahr soll dann über das Ob und Wie der inhaltlichen und finanziellen Überführung der Akademie in die einheitliche Gremienstruktur entschieden werden. "Dieses Moratorium von einem Jahr ändert überhaupt nichts an der grundlegenden Entscheidung der BÄK. Diese ist heute klar und eindeutig gefallen", so Weigeldt.

"Die heutigen Beschlüsse und insbesondere auch die Begründungen stellen eine vollkommene Ignoranz gegenüber der Situation der hausärztliche Versorgung dar", so Weigeldt. "Dass man die Akademie für Allgemeinmedizin nicht mehr brauche, weil die Allgemeinmedizin an den Universitäten inzwischen so stark sei, ist eine absolute Verdrehung der Tatsachen. Immer noch werden nur knapp zehn Prozent aller Weiterbildungsabschlüsse in der Allgemeinmedizin gemacht. Die BÄK tut nicht dafür um diese Quote zu steigern und verweigert sich konsequent dem Austausch mit Hausärztinnen und Hausärzten."

Die faktische Abschaffung der Akademie für Allgemeinmedizin wurde im Rahmen der Beratungen über den Haushalt der Bundesärztekammer beschlossen, obwohl diese größtenteils durch die Landesärztekammern finanziert wird. "Unter dem Vorwand einer haushaltspolitischen Erörterung wurde hier eine rein politische Entscheidung getroffen. Dieses Vorgehen ist absolut inakzeptabel", so Weigeldt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(sy)

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