Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Deutscher Hausärzteverband: Umgang der KBV mit Hausärzten schadet Versorgung der Patienten

(Berlin/Köln) - Der Deutsche Hausärzteverband kritisiert den Umgang der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) mit dem hausärztlichen Versorgungsbereich. "Das Vorgehen der KBV bei der Verteilung der zusätzlichen Honorarmittel im hausärztlichen Bereich ist gegenüber den Hausärzten respektlos und schadet der flächendeckenden Versorgung der Patienten", sagte Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes.

Der Beschluss des Bewertungsausschusses (BA) zur Verwendung der zusätzlichen 118 Millionen Euro für den hausärztlichen Versorgungsbereich sieht vor, dass ein beträchtlicher Teil der Hausärztinnen und Hausärzte durch enorme bürokratische Hürden sowie nur schwer erfüllbare Bedingungen von den zusätzlichen Honoraren ausgeschlossen werden.

Die Delegierten der Vertreterversammlung der KBV haben am vergangenen Freitag mehrheitlich in einem Antrag zwar einige Veränderungen des BA-Beschlusses gefordert, an der grundsätzlich hausarztfeindlichen Logik der Entscheidung ändere sich jedoch nichts, sagte Weigeldt. "Es ist schwer verständlich, warum die Kassenärztliche Bundesvereinigung nicht die Chance ergriffen hat, die zusätzlichen Mittel unbürokratisch und ohne zusätzliche Auflagen den Hausärztinnen und Hausärzten über eine Erhöhung der Chronikerpauschale zukommen zu lassen." Dies schade der flächendeckenden Versorgung vor allem chronisch kranker Patienten.

"Das gesamte Verfahren der letzten Wochen hat einmal mehr deutlich gemacht, dass die KBV nicht gewillt ist, die Interessen der Hausärztinnen und Hausärzte nachhaltig zu vertreten. Bei den Verhandlungen mit dem Spitzenverband der Krankenkassen wurden offensichtlich hausärztliche Interessen geopfert, um das fachärztliche Verhandlungsergebnis nicht zu gefährden. Das ist absolut inakzeptabel", sagte Weigeldt. "Die grundsätzlich richtige Förderung der Delegation nichtärztlicher Leistung, wie sie im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung schon seit Jahren erfolgreich umgesetzt wird, wird durch die Regelungen der KBV ad absurdum geführt", sagte Weigeldt.

Während im fachärztlichen Versorgungsbereich die betroffenen Ärzte über einen Zuschlag auf die fachärztliche Grundpauschale bedingungslos von den zusätzlichen Mitteln profitieren, wird ein großer Teil der Hausärzte und damit auch ihre Patienten, bei der Verteilung der ihnen zustehenden Gelder nicht berücksichtigt. "Hausärztinnen und Hausärzte die an Selektivverträgen teilnehmen, werden systematisch von den zusätzlichen Honorarmitteln ausgeschlossen. Die KBV muss endlich verstehen, dass solche Tricksereien der gesamten hausärztlichen Versorgung und damit den Patienten in Deutschland schaden."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Kirsten B. Schröter, Pressesprecherin Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(sy)

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