Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

DGB-Frauen fordern Gleichstellungs-Check für Corona-Entscheidungen - dauerhafte Nachteile für Frauen im Arbeitsleben verhindern

(Berlin) - "Damit Frauen nicht den Preis der Krise zahlen, brauchen wir einen Gleichstellungs-Check für die Corona-Politik", erklärt die Vorsitzende des DGB-Bezirksfrauenausschusses, Susanne Feldkötter. Von der Pandemie seien Frauen in besonderer Weise betroffen, so die oberste Vertreterin der in den DGB-Gewerkschaften in Berlin und Brandenburg organisierten Frauen.

Gemeinsam haben die DGB-Frauen Anforderungen an eine geschlechtergerechte Krisenbewältigung formuliert. "Wichtig ist, dass es für die Schließzeiten von Kitas und Schulen einen auskömmlichen Lohnersatz gibt. Die von Bund und Ländern vereinbarte temporäre Öffnung des Kinderkrankengeldes kann hierzu beitragen, wir brauchen aber eine Regelung, die für den gesamten Zeitraum der Schließungen trägt", so Feldkötter. Dabei müsse klar sein, dass Homeoffice nicht als Betreuungsersatz gelten kann.

"Es sind meistens Frauen, die während der Kita- und Schulschließungen zu Hause bleiben und Kinder betreuen. Dadurch geht die Schere zwischen den Arbeitszeiten von Frauen und Männern in der Krise weiter auf", erläutert Sonja Staack, stellvertretende Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg. Ergebnisse der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung zeigen, dass die Differenz zwischen den durchschnittlichen Arbeitszeiten von Frauen und Männern von fünf Stunden vor der Pandemie auf sechs Stunden im Herbst 2020 gestiegen ist. "Wir wollen, dass sich die Arbeitszeiten wie auch die Betreuungszeiten von Männern und Frauen angleichen. In der Krise geht diese Entwicklung in die falsche Richtung", so Staack. In den Betrieben sei deshalb sicherzustellen, dass gerade Frauen nach der Krise ihre Arbeitszeit wieder aufstocken können, und dass Kündigungen aufgrund von Ausfallzeiten während der Krise ausgeschlossen werden.

Der DGB-Bezirksfrauenausschuss setzt sich für die Interessen der 154.195 weiblichen Beschäftigten in Berlin und Brandenburg ein, die in den acht Mitgliedsgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes organisiert sind.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Nina Lepsius, Leiterin, Pressestelle Kapweg 4, 13405 Berlin Telefon: (030) 212400, Fax: (030) 21240142

(ds)

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