DGHO-Vorstand unterstützt den Protest gegen den Pflegenotstand
(Berlin) - Der Vorstand der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. unterstützt die Protestaktionen zum Hinweis auf den Pflegenotstand.
Auch bei der Versorgung von Patienten mit Krebs und Leukämie haben in den letzten Jahren einschneidende Stellenstreichungen in der Pflege stattgefunden. Ärztliche Versorgung und Pflege können nur als Teil einer gemeinsamen Sorge für den Patienten wirksam werden und ergänzen sich in der umfassenden Betreuung.
Wir befürworten in diesem Sinne ein ganzheitliches Konzept der ärztlichen und pflegerischen Versorgung von Krebspatienten. Die Verringerung der Anzahl der Pflegekräfte führt zu steigender Arbeitsverdichtung, fehlender Zeit für Zuwendung und Gespräche und erhöht die Anfälligkeit für Fehler in der Hygiene- und der Durchführung komplexer Therapiemaßnahmen. Darüber hinaus ist die Betreuung von Krebserkrankten eine inhaltlich und psychisch anspruchsvolle Tätigkeit.
Wir beobachten mit Sorge eine zunehmende Frustration und die Gefahr von Burn-out bei Pflegenden. Viele Pflegende leiden besonders darunter, dass ein persönliches Wort für den Patienten, eine Begleitung in seinen Sorgen und Ängsten durch den Mangel an Zeit nicht mehr möglich ist.
Kosteneinsparungen mit zunehmendem Druck auf das Personal sind in der gegenwärtigen Konstruktion des DRG-Systems und in der finanziellen Deckelung angelegt und daher letztlich gesundheitspolitisch verursacht. Auch das geplante zeitlich begrenzte Pflegeförderprogramm ist keine Lösung, da der Umfang viel zu klein bemessen ist und nach Ablauf des Programmes die Kliniken zusätzliche Stellen dann wieder selber finanzieren müssen.
Die Politik ist jetzt zu einem Umdenken aufgefordert.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO)
Pressestelle
Alexanderplatz 1, 10178 Berlin
Telefon: (030) 27876089-0, Fax: (030) 27876089-18
(sy)
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