Pressemitteilung | Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V. (HPE)

Die Holzpackmittelindustrie zwischen explodierenden Rohstoffpreisen und steigender Nachfrage

(Bonn) - Die deutsche Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie verzeichnete in der ersten Hälfte des Jahres 2006 eine gute teilweise sogar sehr gute Auftrags- und Beschäftigungslage. Vor dem Hintergrund der weiterhin regen Exportkonjunktur und der anziehenden Binnennachfrage berichten die Betriebe nahezu einhellig von einer lebhaften Nachfrage nach Holzverpackungen und Verpackungsdienstleistungen sowie daraus resultierenden steigenden Umsatzerlösen. Sorgen bereiten den Betrieben die seit Ende 2005 kontinuierlich anziehenden Preise für Verpackungsholz sowie die vorübergehenden Engpässe in der Versorgung mit bestimmten Holzsortimenten und -abmessungen. Während die Versorgungsengpässe als verübergehend anzusehen sind, da sowohl Holz als auch Einschnittkapazitäten zur Erzeugung von Schnittholz ausreichend vorhanden sind, explodieren die Holzpreise. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind die aktuellen Preissteigerungen keine saisonale Erscheinung, sondern sie sind vor dem Hintergrund des weltweit expandierenden Rohstoffhungers als nachhaltig anzusehen.

Nach dem soeben erschienenen HPE-Holzpreisindex, den der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) e.V. vierteljährlich in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn ermittelt, legten die Einkaufspreise der Branche im 2. Quartal 2006 im Vergleich zum Vorquartal für

- Massivholz für Paletten um 8,7 Prozent
- Massivholz für Holzpackmittel um 7,9 Prozent

zu. Seit dem 1. Quartal 2005 (Basisquartal) explodierten die Preise für Verpackungsschnittholz um 20,7 Prozent bzw. 16,1 Prozent. Gemäßigter verlief die Entwicklung bei Holzwerkstoffen. So nahmen die Preise für Verpackungssperrholz gegenüber dem 1. Quartal 2006 um 1,5 Prozent ab und gegenüber dem Basisquartal um 2,9 Prozent zu. OSB für Verpackungen (Oriented Strand Board) blieb preislich im Vergleich zum Vorquartal konstant. Bei stagnierenden bis leicht rückläufigen Schnittholzimporten aus Osteuropa, zunehmenden deutschen Schnittholzexporten und einer ungebrochenen Nachfrage nach Holzpackmitteln, Paletten und Verpackungsdienstleistungen ist auch für die kommenden Monate mit einer angespannten Situation auf dem Markt für Verpackungsschnittholz auszugehen.

In 2005 verbuchte die Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie einen Umsatzzuwachs von 6,9 Prozent auf 898 Mio. Euro, von denen 804 Mio. Euro (+ 7,3 Prozent) auf den Inlandsumsatz und 94 Mio. Euro (+ 3,1 Prozent) auf den Umsatz mit dem Ausland entfielen. Parallel zeigte die Zahl der Beschäftigten um 3,9 Prozent auf knapp 5.800 ebenfalls aufwärts. Die positive Entwicklung ist in erster Linie in der Exportkonjunktur der deutschen Wirtschaft und der daraus resultierenden Nachfrage nach Holzpackmitteln und Verpackungsdienstleistungen begründet.

Die Palettenproduktion legte 2005 mengenmäßig um 1,8 Prozent auf 59,2 Mio. Holzpaletten zu. Da gleichzeitig die Im- und Exporte an Paletten spürbar rückläufig waren, konnten die deutschen Hersteller ihren Marktanteil an der Inlandsversorgung mit Paletten aufstocken. Mehr als jede zweite Palette, die 2005 neu auf den deutschen Markt kam, stammte aus inländischer Produktion.

Die Hersteller von Kisten und anderen Holzverpackungen verzeichneten 2005 ein Produktionsplus von 8,6 Prozent. Dabei legten insbesondere die Verpackungen aus Holzwerkstoff (Sperrholz, OSB) mit + 9,2 Prozent auf 558.000 m³ überdurchschnittlich zu, wohingegen Verpackungen aus Vollholz einen Zuwachs von 7,6 Prozent auf 350.000 m³ erzielten. Insgesamt wurden somit 908.000 m³ Holz zur Herstellung von Verpackungen verbaut. Da hier der Außenhandel im Gegensatz zu Paletten vernachlässigbar ist, stammten 2005 85 Prozent der in Verkehr gebrachten Holzverpackungen aus deutscher Produktion.

Die Holzpackmittel-, Paletten- und Exportverpackungsindustrie rechnet für das gesamte Jahr 2006 trotz der von Holzpreisen und -versorgung ausgehenden dämpfenden Wirkung mit einem erneuten Umsatzanstieg im einstelligen Prozentbereich. „Für die Ertragslage der Branche wird es ein eher schwieriges Jahr. Vieles wird davon abhängen, wie die Unternehmen, deren Rationalisierungspotential in der Regel ausgeschöpft ist, die teilweise explodierenden Kosten in ihren Produkten und Leistungen unterbringen können“, so Joachim Hasdenteufel, Vorsitzender des Bundesverbandes HPE.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung e.V. (HPE) Pressestelle Wachsbleiche 26, 53111 Bonn Telefon: (0228) 265247, Telefax: (0228) 265248

(tr)

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