Die Schlagkraft schwindet
(Köln) - Die Beschäftigten in Deutschland zeigen den Gewerkschaften zunehmend die kalte Schulter. Anfang 2004 hatte nur noch jeder fünfte Arbeitnehmer einen Mitgliedsausweis in der Tasche bis kurz nach der Wiedervereinigung war immerhin ein Drittel aller Beschäftigten organisiert. Damit stehen die deutschen Gewerkschaften im internationalen Umfeld recht schlecht da. Denn ansonsten liegen die Organisationsgrade nur in Australien (23 Prozent), Japan (20 Prozent), der Schweiz (19 Prozent), den USA (14 Prozent) und Frankreich (9 Prozent) unter dem deutschen Niveau wobei sich der Organisationsgrad mancherorts seit den sechziger Jahren glatt halbiert hat. In den skandinavischen Ländern dagegen sind auch heute noch Mitgliederanteile von weit über 50 Prozent zu finden. In Schweden waren zuletzt sogar 82 Prozent aller Arbeitnehmer organisiert, rund 20 Prozentpunkte mehr als in den sechziger Jahren. Dies liegt allerdings vor allem daran, dass dort wie auch in Dänemark, Finnland und Belgien die Gewerkschaften die Arbeitslosenversicherung (mit)organisieren oder verwalten. Vermutlich aus dem gleichen Grund haben die Gewerkschaften in Skandinavien auch im Dienstleistungssektor starken Rückhalt. So sind in Schweden drei von vier Vollzeitkräften im Servicesektor organisiert. In Deutschland dagegen sind in klassischen Dienstleistungsbranchen wie dem Handel oder der Kreditwirtschaft lediglich 10 Prozent der Mitarbeiter Mitglied bei ver.di & Co.
Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, 50968 Köln
Telefon: 0221/4981-510, Telefax: 0221/4981-533
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