Pressemitteilung | Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. (DVMB)

Die Selbsthilfe kämpft mit rückläufigem Engagement und fordert gezielte Stärkung des Ehrenamtes anlässlich des Internationalen Tages des Ehren-amtes am 05.12.2021

(Schweinfurt) - Die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. fordert: Verrechnung von ehrenamtlichem Engagement in Ausbildungs- und Be-rufszeiten / Weg von der projektgeförderten Verbände-Unterstützung hin zu strukturel-ler Förderung der Selbsthilfe - insbesondere im Bereich der Digitalisierung / Finanzielle Unterstützung für hauptamtliche Koordinierung des Ehrenamtes und zur Weiterbildung

Nicht erst seit Corona kämpft die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. mit dem Rückgang des ehrenamtlichen Engagements. Dies hat Auswirkungen auf die Hilfe für die Menschen, die von der chronischen Krankheit axiale Spondyloarthritis (Morbus Bechterew) oder artverwandter Krankheiten betroffen sind. Die Gefahr ist somit groß, dass weniger Menschen mit einer chronischen Erkrankung den Anker der Selbsthilfe bei der Bewältigung ihrer Krankheit nutzen können. Die Ursachen des rückläufigen Engagements sind vielfältig. Geänderte gesellschaftli-che Rahmenbedingungen, wie längere Lebensarbeitszeit oder erhöhter Anforde-rungen in der Ausbildung und im Beruf sowie der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie, sind die häufig genannten Gründe für fehlende Zeitspenden.

"Ob als Sprecher/in einer örtlichen Gruppe, Mitglied im Landes- oder Bundesvor-stand überall sind die Anforderungen insbesondere an ehrenamtliche Leistungen stark gestiegen. Wir können nur eine starke Selbsthilfe für die Morbus-Bechterew-Erkrankten und ihre Angehörigen bieten, wenn wir starke und motivierte Ehren-amtliche halten und neue finden können. Wir erwarten daher von der Politik, die Selbsthilfe mit ihrem ehrenamtlichen Engagement besonders in den schwierigen Zeiten von Corona zu stärken.", sagt der Vorsitzende Peter Hippe. Die DVMB existiert seit 41 Jahren und hilft von Betroffenen zu Betroffenen. In ca. 400 örtli-chen Gruppen werden Bewegungs-, Beratungs- und Informationsangebote für die Betroffenen weitergegeben.

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft der Angebote ist dabei das Thema "Digitaler Wandel". Digitalisierung ist jedoch mit einem hohen finanziellen Aufwand verbun-den, der ohne Unterstützung für eine gemeinnützige Organisation mit rückläufigen Eigenmitteln alleine nicht zu stemmen ist. Daher fordert die DVMB gerade jetzt, die Unterstützungs- und Förderangebote von Bund und Ländern von dem Innova-tions- und ständig neuen Projektanforderungen zu entkoppeln. "Die Selbsthilfe braucht dringend strukturelle Hilfe, um die Zukunftswege einschlagen zu können. Jeder weitere Corona-Monat erschwert die Arbeit erheblich. Bisher fühlen wir uns von der Politik alleine gelassen. Gleichzeitig freuen wir uns über die vielen Ehren-amtlichen, die zur DVMB halten und möchten diesen herzlich für ihr Engagement danken, und dass nicht nur am Internationalen Tag des Ehrenamtes." so Peter Hippe.

Die DVMB hat vor der Bundestagswahl Kernforderungen an eine neue Bundesre-gierung formuliert. Diese behalten bis zur Umsetzung ihre Gültigkeit.

Die Forderungen finden Sie unter: www.bechterew.de/presse

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Pressestelle Metzgergasse 16, 97421 Schweinfurt Telefon: (09721) 22033, Fax: (09721) 22955

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