Die TI-Umstellung auf ECC ist ein Desaster
(Köln) - Zum Jahresende wird das bisherige RSA-Verschlüsselungsverfahren der Telematikinfrastruktur (TI) durch das leistungsfähigere und sicherere ECC-Verfahren ersetzt. In vielen Arztpraxen müssen deshalb TI-Komponenten wie Konnektoren, KIM-Dienste, Heilberufsausweise etc. ausgetauscht werden. Allerdings funktioniert die anvisierte Umstellung nicht. Schuld sind die Hersteller der technischen Komponenten.
„Es ist ein Desaster“, kritisiert die Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Nordrhein, Elke Cremer. „Die Auslieferung der erforderlichen TI-Komponenten klappt vielfach nicht oder nur mit enormer zeitlicher Verzögerung.“ Bei verspäteter Auslieferung werden die betroffenen Praxen faktisch ab 01.01.2026 nicht mehr arbeitsfähig sein und der Zugriff auf sämtliche TI-Anwendungen wird unmöglich. „Die Verzögerungen in der Umstellung von RSA auf ECC ist keinesfalls den betroffenen Vertragsarztpraxen anzulasten“, stellt Cremer klar. „Die vertragsärztliche Versorgung wird durch die Unzuverlässigkeit der TI-Dienstleister gefährdet.“
Mit Unverständnis reagieren die Hausärztinnen und Hausärzte auf die Sanktionen, die den Praxen bei einer nicht fristgerechten Umstellung drohen. Sie fordern eine Krisenstabsstelle unter der Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit, um die Aufrechterhaltung der Versorgung zu gewährleisten. „Es ist eine frühzeitige, transparente und einheitliche Kommunikation notwendig“, erklärt Elke Cremer. “Wir müssen jetzt wissen, welche Komponenten betroffen sind, wann eine Fehlerbehebung erfolgt und welche Unterstützung wir durch wen erhalten.“
In der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein am Freitag, 14.11.2025 hat der Hausärztinnen- und Hausärzteverband die Missstände in der TI-Umstellung kritisiert. Die VV folgte einstimmig dem Antrag der Hausärztinnen und Hausärzte, bei allen politischen Entscheidern auf Landes- und Bundesebene eine Aussetzung der angedrohten Sanktionen einzufordern. Außerdem ist eine Fristverlängerung zur Umsetzung von RSA auf ECC in den Praxen zwingend notwendig, bis die Hersteller die Auslieferung der erforderlichen Komponenten in der erforderlichen Zahl sicherstellen.
Quelle und Kontaktadresse:
Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein e.V., Monika Baaken, Pressesprecher(in), Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln, Telefon: 02203 57562900
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