Pressemitteilung | Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD)

Diskriminierung von Transsexuellen beenden / Schily lässt prüfen, statt endlich zu handeln

(Köln) - Zur Antwort der Bundesregierung an die FDP-Fraktion, dass im Rahmen der anstehenden Novellierung des Passechts die passrechtliche Problematik der Transsexuellen lediglich geprüft werde, erklärt Philipp Braun, Sprecher des
Lesben- und Schwulenverbandes:

Es geht darum, dass Transsexuelle in ihren Reisepässen die Angabe ihres Geschlechts an das Geschlecht ihres Vornamens angleichen können. Nur so kann Transsexuellen etwa das Menschenrecht auf Reisefreiheit garantiert werden.
Alles andere führt insbesondere bei Auslandsreisen zu erheblichen Schwierigkeiten und nicht selten zu offener Disriminierung

Noch letzten Dezember hatten die Regierungsfraktionen angekündigt, Transsexuellen solle es künftig ermöglicht werden, die Geschlechtsangabe in Reisepässen dem Geschlecht des Vornamens anzupassen. Doch statt endlich zu handeln, lässt Schily noch immer prüfen.

Auch eine umfassende Reform des Transsexuellengesetzes ist längst überfällig, damit es seinen Zweck erfüllen kann, das Leben der Transgender rechtlich, psychisch und sozial zu erleichtern. Transgendern muss das Recht eingeräumt werden, über ihren Körper selbst zu bestimmen, das heißt insbesondere, dass nicht die Verfügbarkeit von medizinischen oder juristischen Hilfen davon abhängig gemacht wird, ob der- oder diejenige bestimmte andere Maßnahmen (insbesondere die genitalangleichende Operation) wünscht. Umgekehrt aber müssen diese Maßnahmen denjenigen zur Verfügung stehen, die sie benötigen.

Transgender müssen das Recht haben, ihre Lebensweise selbst zu bestimmen - bei der Ausgestaltung ihrer Geschlechtsidentität wie auch bei ihrer Partnerwahl. So ist beispielsweise eine Liberalisierung der Zugangsvoraussetzungen für Vornamens- und Personenstandsänderung erforderlich. Auch die faktischen Ehe- bzw. Partnerschaftsverbote für Menschen, die ihren Vornamen geändert haben, müssen aufgehoben werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD) Postfach 10 34 14, 50474 Köln Telefon: 0221/9259610, Telefax: 0221/92596111

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