Diskussion um FFP2-Masken: Arme Menschen sind bisher schlichtweg vergessen worden
(Freiburg/Berlin) - Caritas-Präsident Peter Neher äußert sich zum Thema FFP2-Masken und zu den Ankündigungen von Bundesminister Heil wie folgt:
"FFP2-Masken schützen eindeutig wirkungsvoller vor dem Virus als einfache Alltagsmasken oder einfache OP-Masken. Insbesondere älteren und pflegebedürftigen Menschen, Menschen mit Behinderung und Vorerkrankungen sind sie daher dringend zu empfehlen, gerade vor dem Hintergrund der hochansteckenden Virusmutation.
Bei den Überlegungen zur Maskenpflicht sind Menschen mit geringerem Einkommen bzw. Vermögen schlicht vergessen worden. Grundsicherungsempfänger und Geringverdiener müssen FFP2-Masken kostenlos erhalten. Dies neben der finanziellen Belastung auch vor dem Hintergrund, dass diese Personen in der Regel stärker auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind und damit Infektionsrisiken ausgesetzt sind, wenn Einkäufe erledigt werden müssen oder ein Arztbesuch ansteht. Für bestimmte Gruppen, zum Beispiel Wohnungslose und Geflüchtete, sind bereits 2 Euro Zuzahlung zu viel.
Der Deutsche Caritasverband setzt sich schon länger dafür ein, die Hartz IV-Regelsätze an die tatsächlichen Bedarfe anzupassen. Die Diskussion um die Masken zeigt, dass sie so knapp kalkuliert sind, dass notwendige, unvorhersehbare Ausgaben unmöglich zu schultern sind. Das kann nicht sein, wenn zum Beispiel die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht. Eine größere Flexibilitätsreserve im Regelsatz ist dringend notwendig."
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