Pressemitteilung | Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV)

DPhV begrüßt Initiative der Kultusministerkonferenz zur Stärkung der Erinnerungskultur an Schulen

(Berlin) -Die aktuelle Initiative der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Stärkung der Erinnerungskultur an Schulen unterstreicht, wie wichtig auch diese Art der Demokratiebildung in Zeiten wachsender politischer Unruhen und zunehmendem Extremismus ist. Der Deutsche Philologenverband (DPhV) begrüßt ausdrücklich das Bekenntnis der KMK – betont aber zugleich: das Bekenntnis allein reicht nicht. Erinnerungskultur und auch Gedenkstättenpädagogik brauchen personelle Ressourcen, so dass Erinnerungsorte auch mit voll ausgestatteten Bildungsstellen für die Begleitung der pädagogischen Arbeit mit Schulklassen unterstützt werden. Der DPhV hält die Unterstützung des Bundes für die pädagogische Arbeit und deren Finanzierung hier für geboten.

„Lehrkräfte stellen sich tagtäglich ihrem Erziehungs- und Bildungsauftrag – und damit auch der Aufgabe der Demokratie- und Wertebildung“, erklärt Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des DPhV. „Doch angesichts eines zu hohen Stundendeputats sowie einer wachsenden Aufgabenfülle stoßen sie zunehmend an ihre Grenzen.“ Der DPhV fordert deshalb ein entschlossenes politisches Umsteuern: Demokratiebildung muss sowohl fachlich als auch organisatorisch besser unterstützt werden. Sie braucht insbesondere die Grundständigkeit der „kleinen“ Fächer, beispielsweise beim Politik- und Geschichtsunterricht. Zudem benötigen die Schulen organisatorische Freiräume. „Des Weiteren brauchen wir die vertiefte Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz – und zwar verbindlich bereits in der ersten Phase der Lehrkräftebildung“, betont Lin-Klitzing. „Nur wer sich selbst fundiert mit dem Grundgesetz auseinandersetzen konnte, kann Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich auf diesem Boden aktiv, kritisch und kompetent mit demokratischen Werten und gesellschaftlichen Herausforderungen zu beschäftigen.“

Der DPhV erinnert in diesem Zusammenhang auch an die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers: Über die Hälfte der Lehrkräfte wünscht sich mehr Raum und Unterstützung für Demokratiebildung – doch die strukturellen Voraussetzungen fehlen bislang. „Für die Stärkung der Demokratiebildung und Erinnerungskultur braucht es jetzt nicht nur Worte, sondern Taten“, so Lin-Klitzing abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV), Caroline Franke, Pressesprecher(in), Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin, Telefon: 030 40816781

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