Pressemitteilung | Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV)
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DPhV fordert: Sommerferienbeginn für alle Bundesländer frühestens ab dem ersten Juli-Wochenende

(Berlin) – Der Deutsche Philologenverband (DPhV) fordert die Bildungsministerkonferenz (BMK) auf, die Sommerferien in allen Bundesländern frühestens ab dem ersten Juli-Wochenende beginnen zu lassen. Nur so lasse sich sicherstellen, dass die Zeitfenster zwischen Beginn und Ende der zentralen und dezentralen Abiturabschlussprüfungen und dem Beginn der Sommerferien in allen Ländern ausreichend lang sind, um sowohl Schülerinnen und Schülern bundesweit besser vergleichbare Prüfungsvorbereitungszeiten als auch allen Lehrkräften angemessene Zeiten für Vorbereitung und Korrektur der anspruchsvollen Abiturabschlussprüfungen einzuräumen. Prüflinge und Lehrkräfte bekommen so mehr Zeit für qualitätvolle Prüfungen und Korrekturen. Außerdem wird die Vergleichbarkeit zwischen den Ländern erhöht.

DPhV-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing: „Ein Sommerferienbeginn vor dem ersten Wochenende im Juli verkürzt die Prüfungszeitfenster mit deutlichen Konsequenzen: Ein früherer Ferienstart schon im Juni erschwert nicht nur die sinnvolle Unterrichtsplanung, sondern verdichtet die zentralen und dezentralen Prüfungszeiträume für die Prüflinge und den Stress für die Lehrkräfte angesichts geringer Zeit für die sorgfältige Bewertung der Abiturabschlussprüfungen in manchen Ländern.“

2021 etwa startete Mecklenburg-Vorpommern bereits am 21. Juni in die Sommerferien[1], die letzte schriftliche zentrale Abiturprüfung fand am 12. Mai[2] statt. Zieht man vom verbleibenden Zeitraum bis zum Sommerferienbeginn nun die Zeiten für die Durchführung der dezentralen schriftlichen und der mündlichen Prüfungen und aller Nachprüfungen ab, wird sichtbar, wie wenig Zeit den Schülerinnen und Schülern für ihre Prüfungsvorbereitungen und ihren Lehrkräften für gewissenhafte Korrekturen blieb. Nur wenige Tage. Ähnlich verlief es 2020 in Mecklenburg-Vorpommern (Ferienbeginn 22.06.), 2021 in Schleswig-Holstein (Ferienbeginn 21.06.), 2023 in Nordrhein-Westfalen (Ferienbeginn 22.06. – hier liefen die mündlichen Prüfungen sogar bis zwei Tage vor Ferienstart) oder auch 2018 im Saarland (Ferienbeginn 25.06.). In diesem Jahr starteten nun Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen bereits im Juni in die Sommerferien. Wieder hatten Prüflinge und Lehrkräfte ein Zeitproblem. Lin-Klitzing: „Hinzu kommt, dass Lehrkräfte während der Abiturprüfungen nicht grundsätzlich vom nebenher regulär stattfindenden Regelunterricht befreit sind.“ Oft müssen sie extra einen Antrag stellen – doch ob dieser genehmigt wird, hängt von der Schulleitung und schulorganisatorischen Gegebenheiten ab.

„Die Belastung an den Schulen ist während der Prüfungen ohnehin besonders hoch. Lernende haben in den Ländern mit sehr frühem Ferienbeginn im Juni weniger Zeitpuffer zwischen den einzelnen Prüfungen, Lehrkräfte kürzere Korrekturzeiträume als in Bundesländern mit späterem Ferienstart. Dies erzeugt unnötigen Stress. Zu kurze Prüfungszeiträume sind keine Herausforderung, sie sind eher eine Ungerechtigkeit. Diese gilt es zu überwinden! Packen Sie es an!“, fordert Lin-Klitzing die Bildungsministerinnen und -minister auf.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. (DPhV), Caroline Franke, Pressesprecher(in), Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin, Telefon: 030 40816781

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