Dramatisch gestiegene Rohstoffpreise bei gleichzeitigem Preisverfall in der Transformatorenindustrie
(Frankfurt am Main) Von Januar 2004 bis Mitte 2005 sind die Rohstoffpreise für die Transformatorenfertigung drastisch nach oben gegangen. Wichtige Materialien verteuerten sich um fast die Hälfte, so dass die Materialkosten bei Netzkupplungstransformatoren im Schnitt um über 36 Prozent gestiegen sind. Gleichzeitig sind die Preise für Leistungstransformatoren im Bereich > 10 MVA um 22 Prozent gefallen.
Ein Teil des Preisverfalls und der Erhöhung der Rohstoffkosten konnte durch Automatisierung der Herstellungsprozesse abgefangen werden. Allerdings hat sich die Situation mittlerweile extrem zugespitzt; Werksschließungen in Deutschland stehen zur Debatte.
Eine Ursache für den Preisdruck ist nicht zuletzt die zurückhaltende Investitionspolitik der deutschen Energiewirtschaft, insbesondere in den letzten fünf Jahren. Die Investitionssumme hat sich seit den 80er Jahren auf unter vier Mrd. Euro jährlich halbiert. Die Alterstruktur der in Betrieb befindlichen Transformatoren gebietet nun jedoch Anlass zum Handeln. Im Hoch- und Höchstspannungsnetz sind über die Hälfte der installierten Transformatoren seit 35 Jahren oder länger in Betrieb. Dr. Rainer Korthauer, Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Transformatoren und Stromversorgungen, betont: Der von den Energieversorgern angekündigte Investitionsschub darf sich daher nicht nur öffentlichkeitswirksam auf große Kraftwerkseinheiten auswirken, sondern muss auch Betriebsmittel der Stromübertragung und -verteilung betreffen, um deren hohe Zuverlässigkeit auf dem gewohnten Niveau weiterhin sicherzu¬stellen.
Nach Angaben des Verbandes der Netzbetreiber (VDN) waren in Deutschland im Jahr 2004 im Hoch- und Höchstspannungsnetz ca. 8.600 Transformatoren mit einer Gesamtleistung von 571.000 MVA installiert. Jährlich werden in diesem Spannungsbereich neue Transformatoren mit einer Gesamtleistung von ca. 9.000 MVA installiert.
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