Dramatische Lage auf dem Ausbildungsmarkt
(Berlin) - Die Schere zwischen ausbildungswilligen Jugendlichen und vorhandenen Ausbildungsplätzen hat sich weiter geöffnet. Darauf weist die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres hin. Nach den am 31. August von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Zahlen stehen 704.500 Bewerbern nur 410.000 gemeldete betriebliche Ausbildungsplätze gegenüber. Bis zu 295.000 Jugendliche erwartet eine düstere Zukunft, sie werden keinen betrieblichen Ausbildungsplatz erhalten, sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.
Politik, Kammern und Wirtschaftsverbände dürften sich nicht weiter auf die Unternehmen verlassen, die Jahr für Jahr mehr betriebliche Ausbildungsplätze versprechen und diese Zusagen nicht einhielten. Wer das gute duale Ausbildungssystem in Deutschland erhalten wolle, müsse sich daran beteiligen. Ausbildungsleistung und Verantwortung müssen gerecht auf alle Unternehmen verteilt werden. Mit einem Gesetz zur Ausbildungsumlage wären wir diesem Ziel ein Stück näher, forderte Werneke.
Bislang bilden nur rund 23 Prozent der Betriebe aus. Bei einer Ausbildungsumlage sollen Betriebe, die nicht ausbilden, in einen Topf einzahlen, aus dem ausbildende Betriebe unterstützt werden.
Die ver.di-Jugend macht heute mit Aktionen in vielen Städten zum Beispiel in Berlin, München und Magdeburg den tatsächlichen Ausbildungsstau in Deutschland sichtbar.
Quelle und Kontaktadresse:
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft e.V., Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
Telefon: 030/69560, Telefax: 030/69563956
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