Pressemitteilung | Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) - Generalsekretariat

DRK investiert 80 Millionen

(Berlin) - Rund 100 Tage, nachdem ein verheerender Tsunami die Küstenregionen Südasiens und Ostafrikas überschwemmt hat, stellte jetzt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) seinen Aktionsplan zum Wiederaufbau vor. „Die betroffenen Länder brauchen insbesondere Hilfe beim Wiederaufbau und beim Ausbau der Katastrophenvorsorge. Dies schließt Frühwarnsysteme und die Organisation des örtlichen Katastrophenschutzes mit ein“, sagt DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters. Bisher wurden Projekte mit einem Gesamtvolumen von 60 bis 80 Millionen Euro erkundet.

Das DRK wird in den kommenden Jahren zwei Krankenhäuser auf den Malediven (in Muli auf dem Meemo Atoll und in Villinilli auf dem Gaafu Atoll) sowie Waisenhäuser und Schulen im indonesischen Aceh wieder aufbauen. Hinzu kommen Wohnhäuser auf Sri Lanka in der Region Ampara und drei Krankenhäuser im vornehmlich von Tamilen bewohnten Nordosten der Insel, in Mullaitivu und Puthukudiyiruppu. Außerdem wird das DRK das Abwassersystem in Banda Aceh reinigen und den Ausbau des Katastrophenschutzes in Kenia, Somalia, Tansania und auf den Seychellen unterstützen.

„Das DRK hilft langfristig und nachhaltig. Deshalb muss der Wiederaufbau in den Katastrophengebieten gründlich geplant und gut koordiniert sein“, sagt Frank Jörres, Leiter der DRK-Hilfe für Südasien. „Keinem ist damit geholfen, aus bloßem Aktionismus irgendwelche Krankenhäuser und Schulen wieder aufzubauen. Nur Hilfe, die mit den Menschen vor Ort abgestimmt ist, kann nachhaltig sein und damit wirklich helfen.“

Aufgrund seiner Neutralität und der Zusammenarbeit mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz, den nationalen Rotkreuzgesellschaften sowie den Behörden vor Ort, kann das DRK in den Katastrophengebieten seine Hilfe fortsetzen. Kurz nach der Katastrophe hat das DRK Teams in die betroffenen Gebiete entsandt, die Projekte für den Wiederaufbau erkundet haben. Sie wurden gemeinsam mit den Projektvorschlägen der anderen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaf-ten, die in den Tsunami-Gebieten im Einsatz sind, bei der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zentral erfasst und als Gesamtplan den lokalen Regierungen zur Zustimmung vorgelegt. Der Entscheidungsprozess braucht jedoch Zeit, da unter anderem Eigentumsverhältnisse geklärt und Bebauungspläne verabschiedet werden müssen.

Das DRK beschränkt sich bei seiner Hilfe nicht nur auf Indonesien und Sri Lanka. Es wird auch den Ländern beim Wiederaufbau helfen, die in der öffentlichen Wahrnehmung etwas in den Hintergrund getreten waren: die Malediven, die Seychellen sowie Kenia, Tansania und Somalia. Das DRK rechnet damit, dass der Wiederaufbau drei bis sechs Jahre dauern wird. Daneben läuft die Soforthilfe weiter, so müssen zum Beispiel zahlreiche Obdachlose, die vorübergehend in Lagern untergekommen sind, weiter versorgt werden.

Nach dem jüngsten Seebeben vor der indonesischen Insel Sumatra am 28. März 2005 haben zwei Erkundungsteams des Roten Kreuzes unter deutscher Leitung die Lage auf den besonders stark betroffenen Inseln Nias und Simeulue erkundet. Mit zwei Flugzeugen bringt das Rote Kreuz die Verletzten von der Insel Nias zum Krankenhaus in Medan auf der Insel Sumatra. Der Schwerpunkt der Hilfe liegt zunächst auf der medizinischen Versorgung der Betroffenen. Zudem fliegt das Rote Kreuz Hilfsgüter, darunter Zelte, Kleidung, Fahrzeuge und Medikamente nach Nias.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Rotes Kreuz e.V. (DRK) Carstennstr. 58, 12205 Berlin Telefon: 030/85404-0, Telefax: 030/85404-450

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