Pressemitteilung | BTE - Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren

EC-Karte mit überschaubaren Zahlungsausfällen / Entwicklung beobachten

(Köln) - Das elektronische Lastschriftverfahren (ELV) ist unter den Varianten der ec-Karten-Zahlungen derzeit stark in der Diskussion. Neben den Plänen der Kreditwirtschaft, ELV merklich zu verteuern oder ganz abzuschaffen, verunsicherte aktuell die vorübergehende Praxis des Kaufhof-Hauses am Berliner Alexanderplatz, wegen einer überdurchschnittlichen Ausfallquote für ELV zeitweise keine Euroscheck-Karten der Deutschen Bank 24 mehr zu akzeptieren.

Tatsache ist: Gegenüber den letzten Jahren ist die Ausfallquote bei ELV-Zahlungen im Handel gestiegen. Kamen nach einer BTE-Umfrage unter eher höherwertigen, mittelständischen Textilfachgeschäften von Ende 1997 noch 82,6 Prozent ohne Ausfälle davon, so ist diese Quote laut einer Umfrage aus dem Frühjahr dieses Jahres auf 57,3 Prozent gesunken. Bezieht man vorläufige Ausfälle mit ein, die erst nach einer oder mehreren Mahnungen reguliert werden konnten, so sinkt der Wert sogar auf knapp 40 Prozent.

Die Höhe der Zahlungsausfälle ist allerdings noch überschaubar. Die weitaus meisten der Befragten mit Zahlungsausfällen beklagen lediglich Verluste in Höhe von weniger als 0,1 Prozent vom ELV-Umsatz. Nur 4,4 Prozent der Befragten berichteten über einen vorläufigen Zahlungsausfall und 2,9 Prozent von einem totalen Verlust von 0,3 oder mehr Prozent des über ELV getätigten Umsatzes.

Allerdings steigen mit den erhöhten Ausfällen auch die Bearbeitungskosten für das ELV-Verfahren nutzende Handelsunternehmen. Denn für die Rücklastschriften verlangen die Kreditinstitute meist Gebühren von 7,50 bis 15 DM. Hinzu kommen eigene Kosten beim Versuch des Inkassos des fälligen Betrages (z.B. Telefon, Korrespondenz).


BTE-Empfehlungen:

- Der Textileinzelhandel sollte die Entwicklung der Zahlungsausfälle genau beobachten und ggf. die Ausfallquoten nach ausgebenden Kreditinstituten analysieren.

- Wenn eine entsprechenden Wahlmöglichkeit beim Terminalbetrieb besteht, kann im Einzelfall auf das ausfallsichere (aber teurere) electronic cash-Verfahren (mit PIN-Eingabe) umgestiegen werden.

- Bei häufigeren Ausfällen ist es angeraten, bei seinem Netz-Dienstleister eine Ausfallversicherung abzuschließen. Diese ist insgesamt etwas günstiger als ein genereller Umstieg auf electronic cash und erfordert als weiteren Vorteil keine PIN-Eingabe durch den Kunden.

Wie bereits in den vergangenen Tagen in den Medien berichtet, plant die Kreditwirtschaft eine sogenannte Interbankengebühr einzuführen. Sie soll ab 2001 erhoben werden und bei ELV 0,35 DM und bei POZ (ELV mit Abgleich gegen eine Sperrliste der Banken) 0,45 DM pro Transaktion betragen.

Der BTE wird sich in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels dafür einsetzen, dass die geplante Interbankengebühr für ELV nicht an den Handel überwälzt wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels e.V. (BTE) An Lyskirchen 14, 50676 Köln Telefon: 0221/9215090 Telefax: 0221/92150910

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