Eckpunkte einer Gesundheitsreform / Getretener Quark wird breit nicht stark
(Berlin) - Der Klinikärzteverband Marburger Bund ist vom Reformpapier des Bundesgesundheitsministeriums enttäuscht. Frau Schmidt hat uns am 6. Februar ein Papier des geringen Nutzens vorgestellt, so der Vorsitzende Dr. Frank Ulrich Montgomery. Seiner Meinung nach baue Schmidt mit diesen Eckpunkten gerade die von ihr angeprangerte Unter-, Über- und Fehlsteuerung im Gesundheitswesens auf.
Bestes Beispiel sei das neu zu schaffende Bürokratiemonster mit dem Namen Deutsches Zentrum für Qualität in der Medizin, das angeblich Qualitätsprobleme erkennen solle, die schon lange bekannt seien. Montgomery: Für die Feststellung, dass Klinikärzte aufgrund Personalmangels regelmäßig 30-Stunden-Dienste schieben und völlig übermüdet Patienten behandeln, brauchen wir keine zusätzlichen Bürokraten, sondern verantwortungsvolle Politiker, die endlich dagegen etwas unternehmen. Ulla Schmidt müsse endlich ihrem Wahlversprechen nachkommen und den Bereitschaftsdienst der Klinikärzte als Arbeitszeit werten. Nur so ist nach Meinung Montgomerys dem Qualitätsproblem der überlasteten Klinikärzte entgegenzutreten.
Positiv bewertet der Marburger Bund hingegen die Absicht, Krankenhäuser ausschließlich für die ambulante Versorgung in unterversorgten Regionen und für hochspezialisierte Leistungen teilweise zu öffnen. Damit kommt Ministerin Schmidt unseren Forderungen nach einer zeitgemäßen Definition von Krankenhausleistungen nach, erklärt Montgomery.
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