Pressemitteilung | Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDF) - Landesverband Bayern

Ehrenamt ins Bruttosozialprodukt / Frauenbund fordert sichtbare Wertschätzung der Ehrenarbeit

(München) - „Wenn das Bruttosozialprodukt die gesamte wirtschaftliche Leistung aller Bürger einer Volkswirtschaft darstellt, wo wird dann sichtbar, dass im Ehrenamt unentgeltlich Leistungen im Wert von Milliarden von Euro erbracht werden?“ fragte Inge Kiesmüller-Dreier, die Ehrenamtsbeauftragte des Bayerischen Landesverbandes des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB) anlässlich des Tags des Ehrenamtes am 5. Dezember. Der durch Ehrenarbeit geschaffene Mehrwert werde nicht zu Einkommen – das liege in der Natur der Sache. Aber die Wertschätzung der Leistungen erfolge auch nicht durch Sichtbarmachen der erzielten Wertschöpfung, so Kiesmüller-Dreier. Sie stellte im Presseclub München die Ergebnisse einer Erhebung im KDFB vor. Sozialstaatssekretär Jürgen W. Heike wies auf die Notwendigkeit hin, Ehrenamt nicht zu sehen „als Notnagel für schlechte Zeiten sondern, weil es dieses gelebte Miteinander ist, das unsere Gesellschaft zusammen hält.“

„Ehrenamtliche Tätigkeit von Frauen findet meist in sozialen Bereichen statt und ist damit wenig respektiert und geschätzt.“ Die Landesvorsitzende des KDFB, Waltraud Deckelmann bedauerte, dass ehrenamtliche Arbeit nicht immer die gleiche Anerkennung erhält. „Der Frauenbund möchte den besonderen Einsatz von Frauen hervor heben und seine gesellschaftspolitische Bedeutung untermauern.“ Die Würdigung ihres Einsatzes ist denen wichtig, die Ehrenarbeit leisten. Das zeigt der hohe Rücklauf bei der Erhebung des Frauenbundes: Immerhin addieren sich die Ehrenamts-Stunden der Frauenbund-Frauen in Bayern auf 7,5 Millionen. Der Frauenbund ist mit 190.000 Mitgliedern der größte Frauenverband Bayerns.

Im Rahmen der Präsentation wurde auch die Frage diskutiert, welche Zukunftsperspektiven Ehrenamtliche für ihr politisches und soziales Engagement hätten. Um heute Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen, müssten nach Ansicht der Chefredakteurin der Zeitschrift „efi“, Sigrid Schneider-Grube, besondere Personalfördermaßnahmen wie Mitarbeitenden-Jahresgespräche oder Mentoring ergriffen werden. Elfriede Schießleder, die Vizepräsidentin des Frauenbundes machte deutlich, dass Verbände wie der KDFB für Ehrenamtliche so wertvoll seien, weil sie eine Stützfunktion erfüllten, Netzwerke zur Verfügung stellten und Generationen übergreifende Arbeit garantierten. Für die Motivation unentgeltlich Tätiger sei es unerlässlich, sie zu schulen.

Diese Aufgabe erfülle der Frauenbund, so Staatssekretär Jürgen W. Heike seit mehr als 100 Jahren „durch ein umfangreiches Bildungs- und Beratungsprogramm, in dem zahlreiche Frauen ebenso vielfältige wie erfolgreiche Unterstützung erfahren. Der Katholische Deutsche Frauenbund ist in ganz besonderer Weise als Aushängeschild für das Ehrenamt prädestiniert.“

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Landesverband des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. Pressestelle Schraudolphstr. 1, 80799 München Telefon: (089) 286236, Telefax: (089) 283951

(sk)

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