Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Ein Tag zum Anstreichen im Kalender, das ist der 26. März 2010

(Berlin) - In diesem Jahr fällt der Equal Pay Day auf den 26. März, das ist ein Tag später als im vergangenen Jahr, der Grund dafür: Der Lohnabstand zwischen Frauen und Männer ist in diesem einen Jahr in Deutschland wieder gewachsen. Bis zum 26. März müssen Frauen über Silvester 2009 hinaus arbeiten, um die Summe zu verdienen, die Männer bereits zum Jahresende 2009 bekommen hatten. Einfacher ausgedrückt: Gleiche Leistung, weniger Geld.

"Es werden im Wesentlichen immer drei Ursachen angeführt, die auch durchaus einen Teil des Lohngefälles erklären können", meint die Vorsitzende des DGB, Bezirk Berlin-Brandenburg, Doro Zinke: "Frauen fehlen schlichtweg in bestimmten Berufen, Branchen und auf den höheren Stufen der Karriereleiter, Frauen unterbrechen oder reduzieren ihre Erwerbstätigkeit länger und häufiger als Männer und typische Frauenberufe sind traditionell schlechter bewertet".

"Doch es gibt eine Vielzahl weiterer Faktoren, auch bei gleicher Tätigkeit verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Es gibt gravierende geschlechtsspezifische Unterschiede bei Sonderzahlungen, Steuerrecht und Sozialversicherungsrecht tragen zur Lohnlücke bei und es gibt Entgeltdiskriminierung", so Zinke.

"Es ist im Grunde ein Skandal, so die DGB Bezirksvorsitzende, dass wir im Jahr 2010 noch immer über so gravierende Lohndifferenzierungen zwischen Männern und Frauen reden müssen". Als Beispiel führt Zinke die durchschnittlichen Bruttoverdienste der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von Berlin an: Lt. Gender Datenreport Berlin 2009 verdienten sozialversicherungspflichtig beschäftigte Frauen 2008 durchschnittlich 2.237 Euro im Monat, die Verdienste der Männer lagen mit 3.002 Euro um 25 Prozent höher. "Das ist für uns nicht akzeptabel und lässt sich durch nichts rechtfertigen", betont Doro Zinke weiter.

"Und solange es diese nicht zu rechtfertigende Lohnlücke gibt, muss ungleiche Bezahlung mit all ihren Facetten ins Bewusstsein der Menschen gerückt werden", fordert Zinke. Wir brauchen transparente Tarifsysteme, den gesetzlichen Mindestlohn und ein Gleichstellungsgesetz für die Privatwirtschaft, erklärt Zinke.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Keithstr. 1-3, 10787 Berlin Telefon: (030) 212400, Telefax: (030) 21240142

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