Pressemitteilung | vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Eine Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen muss verhindert werden

(München) - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt eine Aufteilung des deutschen Strommarktes ab. Sie stützt in diesem Punkt die Position der Bayerischen Staatsregierung sowie Baden-Württembergs. „Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit müssen unbedingt gewährleistet und vorangebracht werden. Anderenfalls wird die Energiewende zu einer massiven Benachteiligung unseres Standorts. Daher muss die Aufteilung der einheitlichen deutschen Strompreiszone verhindert werden. Die Folgen einer Aufteilung in verschiedene Zonen wären höhere Strompreise für Industrie und Haushalte in Süddeutschland. Am Ende wird die Transformation nur gelingen, wenn der Ausbau der Erneuerbaren Hand in Hand mit dem Netzausbau, der Integration von Flexibilitäten, einer schnellen Umsetzung von Digitalisierung und der Bereitstellung zusätzlicher gesicherter Kraftwerksleistung geht“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt anlässlich eines entsprechenden Vorstoßes von vier norddeutschen Bundesländern.

Die Energiewende stellt unser Energiesystem vor große Herausforderungen. Ein leistungsfähiges Übertragungs- und Verteilnetz zählt zu den Schlüsselfaktoren für deren erfolgreiche Bewältigung. „Die Planbarkeit von Investitionen für Industrie, Energiewirtschaft und auch für den weiteren Netzausbau würde durch eine Aufteilung Deutschlands in Strompreiszonen auf Jahre hinaus beeinträchtigt. Diese zusätzlichen Wettbewerbsnachteile für bestehende Industriezentren im Süden schwächen letztlich den gesamten Standort Europa und verzögern auch die Transformation und das Erreichen der Klimaschutzziele. Der oftmals für die wirtschaftlichen Betrachtungen herangezogene Bericht zum 'EU Bidding Zone Review' basiert auf einer überholten Datengrundlage und stellt allenfalls eine Momentaufnahme für das Jahr 2025 dar. Wir erwarten daher von der Bundesregierung, dass sie sich wie im Koalitionsvertrag vereinbart weiterhin entschlossen für eine Beibehaltung der einheitlichen Strompreiszone einsetzen wird“, fordert Brossardt.

Um der fortschreitenden Deindustrialisierung etwas entgegenzusetzen, fordert die vbw ein noch größeres Engagement für eine bezahlbare Versorgung mit Energie. „Wir brauchen dafür erstens einen synchronen und beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren und der Netze. Hier steht klar der zielgerichtete Ausbau leistungsfähiger Übertragungsnetze im Fokus“, erklärte Brossardt und fügte hinzu: „Zweitens muss die Bundesregierung die geplanten Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten, vor allem einen Industriestrompreis für energieintensive Unternehmen und eine Deckelung der Netzentgelte, für die Wirtschaft zügig umsetzen. Im Vergleich mit unserer internationalen Konkurrenz haben wir sonst einen massiven Wettbewerbsnachteil.“

Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Max-Joseph-Str. 5, 80333 München, Telefon: 089 55178-100

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