Einigung über ersten Flächentarifvertrag für Bodenverkehrsdienstleister an Flughäfen erzielt: Politik muss nun zügig handeln
(Berlin) - In den seit rund zehn Monaten andauernden Verhandlungen zur Unterzeichnung eines Tarifvertrages für die rund 2000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister an den Flughäfen in Berlin Tegel und Schönefeld wurde eine Einigung erzielt: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Allgemeine Verband der Wirtschaft Berlin und Brandenburg (AWB) haben sich auf wesentliche Eckpunkte zu den Arbeits- und Vergütungsbedingungen sowie auch auf eine Zeitarbeiterquotierung festgelegt. Im nächsten Schritt wird eine Allgemeinverbindlichkeit des Tarifabschlusses für die Regionen Berlin und Brandenburg angestrebt. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen erwarten ein zügiges Handeln der Politik.
Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle ist nach den langen und zähen Verhandlungen mit dem Ergebnis zufrieden: "Wichtig ist, dass wir es geschafft haben, eine Zeitarbeitsquote festzusetzen.
Zudem müssen die Entleiher ebenfalls tarifgebunden sein. Mit dem Tarifvertrag sind weitere Dumpinglöhne ausgeschlossen, da neue Regelungen zur Vergütung getroffen wurden."
Der Verhandlungsführer auf Seiten der Arbeitgeber, Michael C. Wisser,
betont: "Der Flächentarifvertrag ist ein Schutzschild für die Mitarbeiter gegen die drohenden Konsequenzen der von Brüssel angestrebten weiteren Liberalisierung: Er wird verhindern, dass der Wettbewerb über die Lohnkosten und damit im Wesentlichen auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Dieser Tarifvertrag ist eine Pionierleistung und ist ohne politischen Druck entstanden.
Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter haben sich in dem unsicheren Umfeld der Luftverkehrsbranche freiwillig einen Rahmen gesetzt. Nun ist die Politik aufgefordert, unseren Beitrag zügig in eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung umzusetzen. Denn ohne eine Allgemeinverbindlichkeit werden wir in unserer Branche keine dauerhafte Sicherung vernünftiger Arbeitsbedingungen erreichen können. Wir wollen einen Wettbewerb mit den gleichen Spielregeln für alle Marktteilnehmer, so dass letztlich wieder die besseren Ideen und die Qualität der Prozesse entscheiden."
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