Einzelhandel setzt auf Baukultur / Handelsverband BAG mahnt architektonische Qualitätsoffensive an
(Berlin) - Die Banalisierung des Einzelhandelsangebots und die damit einhergehende architektonische Verarmung der Innenstädte hat am 03. Juni der Handelsverband BAG in Berlin kritisiert und gleichzeitig eine Qualitätsoffensive angekündigt. Die Innenstadtbesucher und Einzelhandelskunden erwarten heute mehr von einer Stadt als bloße Funktionalität und Wiedererkennbarkeit. Sie wollen Profil und Einzigartigkeit, auch bei den Geschäftshäusern. Die Verbraucher achten zunehmend auf architektonische Mängel bei Fassaden, Ladenfronten, Werbeanlagen und Verkaufsräumen. Darauf muss der Einzelhandel reagieren, erklärte heute der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband BAG, Rolf Pangels, bei der Vorstellung eines Positionspapiers zur Handelsbaukultur in deutschen Städten.
Gerade angesichts schrumpfender Märkte müsse der Einzelhandel die Chancen der Individualisierung und Qualifizierung durch Architektur erkennen, so Pangels. Die Zeiten, in denen man auf ´noch mehr desselben´ setzt und ein gleichförmiges Einzelhandelsgeschäft an das andere reiht, müssen ein Ende haben. Bisher ist das architektonische Qualitätsniveau längst nicht in allen deutschen Städten zufrieden stellend, es gibt aber bereits gute Beispiele. Immer mehr Händler, egal ob klein oder groß, erkennen, dass eine gelungene Architektur ein wichtiger Teil der Verkaufsstrategie ist und zum wirtschaftlichen Erfolg beiträgt.
Zunehmende Leerstände und der härter werdende Wettbewerb auf dem Sektor der Einzelhandelsimmobilien hätten zu einem gnadenlosen Ausleseprozess geführt. Das sei auf der einen Seite zwar bedauerlich, auf der anderen Seite habe er die Hoffnung, dass dadurch die Qualität zunehme, erklärte Pangels. Prestige und Image eines Einzelhandelsgeschäfts stehen künftig im entscheidenden Maße für die Marktfähigkeit der Unternehmen. Mittelmaß hat langfristig keine Überlebenschance. Ich sehe gerade in einer Zeit mit wachsenden virtuellen Einkaufswelten die Chance, die Bedeutung von Handelsarchitektur im städtischen Umfeld zu erneuern. Dies könne allerdings nur durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Verwaltung und Wirtschaft gelingen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. (Handelsverband BAG)
Atrium Friedrichstraße, Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: 030/2061200, Telefax: 030/20612088
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